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Koubek wegen Dopings gesperrt

Dopingfall im österreichischen Tennis: Stefan Koubek ging mit der Nachricht an die Öffentlichkeit, er sei vom ITF wegen des Nachweises einer verbotenen Substanz für drei Monate gesperrt worden.

Wenige Tage nach dem “Fall Hans Knauß” gibt es im heimischen Spitzensport einen weiteren Dopingfall. Stefan Koubek, Österreichs aktuelle Nummer zwei im Herren-Tennis, wurde am Dienstag vom Internationalen Tennisverband (ITF) wegen der Verwendung eines unerlaubten Mittels für drei Monate gesperrt und fällt damit u.a. für die Australian Open und für den Daviscup-Länderkampf Anfang März in Sydney gegen Australien aus. Der Tennis-Crack ist sich so wie der Skirennläufer keiner Schuld bewusst.

Koubek führt die in einem Test bei den French Open in Paris aufgefundene Substanz Triamcinolon-Acetonid auf eine von Dr. Martin Leixnering verabreichte Injektion zurück. Der Facharzt habe bei der Behandlung des rechten Handgelenks am 15. Mai auf ausdrückliches Nachfragen die Unbedenklichkeit des Medikaments attestiert, das ihm vor dem ATP-Turnier in St. Pölten in der Woche vor Paris injiziert worden war, teilte der Kärntner am Mittwoch in einer schriftlichen Aussendung mit und warf dem Mediziner “Fahrlässigkeit” vor. Der ÖTV-Daviscupper wartet nun die schriftliche Zustellung des Urteils ab – das dürfte sich bis Mitte Jänner hinziehen – und will Berufung einlegen, da er sich völlig unschuldig fühlt. Karlheinz Demel, der Chef des Österreichischen Anti-Doping-Comites, hat sich bereit erklärt, seine Vertretung  zu übernehmen.

Bereits Anfang August wurde der ÖTV-Daviscupper von der ITF benachrichtigt, dass bei einem Urin-Test Ende Mai in Paris Spuren von Triamcinolon-Acetonid gefunden worden seien. Dieses Kortison-hältige Mittel, das 2002 u.a. auch bei der US-Sprinterin Kelly White in Paris nach einer Fuß-Injektion festgestellt worden war, ist mit einem Dopingmittel wie Nandrolon nicht zu vergleichen, steht aber auf der Liste der verbotenen Substanzen. Laut Koubek hat sich „schnell herausgestellt, dass nur die Injektion von Dr. Leixnering Grund für den positiven Test sein kann. Ich sehe nicht ein, dass ich wegen der Fahrlässigkeit eines Arztes nicht nur Doha und die Australian Open verpassen soll, sondern auch mein Team im Daviscup nicht vertreten darf”, sagte der Kärntner. „Ich habe mich richtig verhalten. Ich habe ausdrücklich nachgefragt, ob das Mittel auch zu hundert Prozent sicher ist”, merkte Koubek an. Dr. Leixnering, der bei der Eishockey-WM in Österreich als medizinischer Chefkoordinator fungieren soll, war vorerst für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Auch ÖTV-Präsident Ernst Wolner ortete („wenn das so stimmt”) eine „beträchtliche Mitschuld des Arztes”, merkte aber zusätzlich an: „Die Verwendung eines Kortison-hältigen Mittels ist meldepflichtig. Hätte das Management diese Behandlung gemeldet, wäre gar nichts gewesen.”

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