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Klima-Aktivisten ketten sich an Zuggleise in Wien-Donaustadt

Mehrere Aktivisten haben sich in Wien an Zuggleise und Gleisanlagen gekettet.
Mehrere Aktivisten haben sich in Wien an Zuggleise und Gleisanlagen gekettet. ©APA/CHRISTOPHER GLANZL
Nach dem Abzug aus dem Protestcamp "LobauBleibt" protestierten mehrere Klima-Aktivisten in Wien-Donaustadt erneut gegen den Bau der Stadtstraße und ketteten sich auf der Strecke zwischen Bahnhof Hirschstetten und Hausfeldstraße an Zuggleise.
Aktivisten auf den Gleisen
"LobauBleibt" räumte Protestcamp

Klimaaktivistinnen und -aktivisten der "LobauBleibt"-Bewegung haben Dienstagfrüh erneut gegen den Bau der Stadtstraße protestiert.

Aktivisten ketteten sich an Zuggleise beim Bahnhof Hirschstetten in Wien

Beim Bahnhof Hirschstetten in Wien-Donaustadt haben sich laut Polizeiangaben fünf Personen teils an Zuggleise und Gleisanlagen gekettet, um den Abbau der Gleise für den Straßenbau zu stoppen. Gemeinsam mit den ÖBB wurde das Gelände gesichert, um die Aktivisten zu entfernen, hieß es gegenüber der APA. Die Gleise waren gegen 7.30 Uhr wieder geräumt.

Wenig später wurde auch eine Blockade an einem zweiten Protestort in der Hausfeldstraße beendet. Dort hatten sich auf den Schnellbahngleisen drei Personen angekettet. Laut Polizeisprecherin Barbara Gass werden die Aktivisten nach dem Versammlungsgesetz und nach dem Eisenbahngesetz angezeigt.

Drei Personen bei Auflösung der Protest-Aktion festgenommen

Es habe bei der Räumung keine Zwischenfälle gegeben, dies bestätigte auch eine Sprecherin von "LobauBleibt". Beim Bahnhof Hirschstetten sei der Einsatz von Vereisungsspray teilweise unangenehm gewesen, sagte Lena Schilling von "System Change, not Climate Change".

Laut Polizei wurden drei Personen vorläufig festgenommen, da sich diese nach den begangenen Verwaltungsübertretungen nicht ausweisen konnten.

Umweltaktivisten kündigten nach Camp-Räumung weitere Demos an

In einer Aussendung der Protestbewegung hieß es zur frühmorgendlichen Aktion: "Erst gestern haben wir unser Camp geräumt, heute sind wir schon wieder da. Wir werden so lange Sand im Getriebe sein, bis die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen endlich aufhört."

"Wir sind gestern gegangen, um wiederzukommen", sagte eine Teilnehmerin an der Aktion zur APA und kündigte weiteren Widerstand an.

Protest gegen mehrwöchige Sperre der Ostbahn

Aktuell ging es am Dienstag um die dreiwöchige Sperre der Bahnlinie für den Bau der Stadtstraße. Auf dieser Strecke würden die S-80 sowie die REX-Züge zwischen Wien Hauptbahnhof und Bratislava sowie Regionalzüge zwischen Wien Hauptbahnhof und Marchegg geführt. Vom 6. bis 26. September sind im Rahmen einer Streckensperre Hilfsbrückeneinbauten an der Ostbahn vorgesehen. Da der Verkehr ohnehin um die gesperrte Strecke umgeleitet wurde, gab es durch die Aktion keine Verzögerungen im Zugverkehr, sagte ein ÖBB-Sprecher auf Anfrage.

Spontankundgebung bei Wiener U2-Station Hausfeldgasse

Agnes Zauner, Geschäftsführerin Global 2000: "Durch eine Kundgebung an der U2 Hausfeldgasse solidarisieren wir uns mit den Aktivist:innen." Dort hatten sich etwa zehn Teilnehmer zu einer Spontankundgebung versammelt, die laut Gass eine halbe Stunde zuvor angemeldet worden war. Die Umweltorganisation forderte den sofortigen Baustopp der Autobahnen und einen ambitionierten und wissenschaftsbasierten Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel.

Laut "LobauBleibt"-Bewegung noch "einiges geplant"

Am späten Montagnachmittag hatten die Aktivisten ihr Camp in der Anfanggasse abgebaut und gleichzeitig weitere Demonstrationen angekündigt. Noch am Montag wurde vor der Parteizentrale der SPÖ Donaustadt am Kagraner Platz demonstriert. Die Stadtregierung habe "unter vorgeschobenen Gründen" gedroht, das Camp räumen zu lassen, so "LobauBleibt". Dabei sei dieses eine "legal angemeldete, verfassungsrechtlich geschützte Kundgebung" gewesen. "Wir wollen nicht darauf warten, wann die Stadt Wien uns hier polizeilich räumen lässt: Wir bleiben in Bewegung und setzen unseren Protest in anderer Form fort. Es ist einiges geplant", hatte Jutta Matysek, die Anmelderin der Versammlung, angekündigt.

(APA/Red)

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