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Kanutin Weratschnig nimmt Olympia-Medaille ins Visier - Oschmautz "mit großen Erwartungen"

Laut Coach Helmut Oblinger peilt Nadine Weratschnig eine Olympia-Medaille an.
Laut Coach Helmut Oblinger peilt Nadine Weratschnig eine Olympia-Medaille an. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Der Mittwoch bringt den Startschuss für Felix Oschmautz und Nadine Weratschnig. Die beiden Athleten gelten im Vergleich zu den anderen drei österreichischen Kanuten als die größten Medaillenanwärter.

Oschmautz im Kajak und Nadine Weratschnig im Canadier haben eine starke Saison mit Podesträngen beim letzten Weltcup vor den Spielen hinter sich, beide fanden sich auch beim Training im Kasai Canoe Slalom Centre gut zurecht. Für Weratschnig geht es mit den Vorläufen um 5.50 Uhr MESZ los, für Oschmautz um 6.50 Uhr.

Weratschnig-Coach nennt Olympia-Medaille als Ziel

Besonders für die Kärntnerin sei eine Medaille das Ziel, sagte Cheftrainer Helmut Oblinger im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur, schließlich sei sie unter den Top fünf gesetzt. Ihr mit 22 Lenzen ein Jahr jüngerer Landsmann habe sich laut dem Coach stark weiterentwickelt. "Für beide sollte die Qualifikation kein Stolperstein sein. Wir haben das Potenzial, dass wir mit zwei Medaillen heimfahren", gab sich der Oberösterreicher optimistisch. "Aber wir wissen auch, dass es nicht so einfach ist."

Weratschnig fühlt sich so gefestigt, dass sie in Vorlauf und Semifinale noch ein wenig Reserven aufsparen kann. "Das kann man taktisch gestalten, damit nicht die ganze Kraft draufgeht", sagte sie. "Aber es ist schon eine gute Übung, wenn man Einsatz zeigt und weiß, wo bin ich überhaupt. Ich werde auf jeden Fall jedes Rennen als Finale betrachten." Grundsätzlich sei ein Finaleinzug bei Olympia leichter als etwa bei Weltmeisterschaften, da nur ein Boot pro Nation teilnahmeberechtigt ist.

Weratschnig visiert Olympia-Finalteilnahme an

Die 23-Jährige fühlt sich nervenstark und bezeichnet sich als ein bisschen eine Gefühlspaddlerin. "Wenn mir der Kurs oder die Strecke taugt, dann bin ich voll da. Tokio gefällt mir total. Das ist genau so ein Kurs, dass ich sage, das macht mir Spaß." Für die Olympia-Premiere im Canadier-Einer der Frauen setzt sich Weratschnig einmal den Finaleinzug zum Ziel. "Top fünf wünsche ich mir natürlich. Aber es ist halt Olympia, das ist ganz etwas Eigenes", weiß sie um die speziellen Gesetzmäßigkeiten.

Dass ihre Wahl einst auf den Canadier fiel, hatte übrigens mit ihrer Zwillingsschwester Nina zu tun. "Mein Trainer hat einmal zu mir gesagt, 'Mach du den Canadier, damit kein Konkurrenzkampf zustandekommt'." Die Schwester war demnach fortan im Kajak unterwegs. "Da war es dann auch leichter für uns, zusammen zu trainieren." Ihr erster großer Einzelerfolg gelang Nadine Weratschnig vor vier Jahren mit Bronze bei den Europameisterschaften.

Vor Olympia-Start: Lob für Form von Oschmautz

Solche Erfolge hat Oschmautz noch nicht vorzuweisen, das ist aber zum Großteil seinen jungen Jahren geschuldet. Oblinger machte darauf aufmerksam, dass der Altersdurchschnitt in den ersten zehn der Kajak-Weltrangliste der Männer 32,5 Jahre ist. Da ist Oschmautz weit weg und leistungsmäßig trotzdem schon dabei. Oblinger: "Felix ist in einer bombastischen Form. Er ist auch mental gut und hat eine ziemlich große Zukunft vor sich. Er geht berechtigterweise mit großen Erwartungen an den Start."

Schon 2016 noch als 16-Jähriger war Oschmautz EM-Neunter geworden. "Da habe ich gemerkt, es ist auf jeden Fall möglich, an der Spitze mitzufahren", erklärte der ÖKV-Athlet der APA. "In den letzten Jahren habe ich es geschafft, dass ich das stabilisiere und abrufen kann." Der jüngste Aufwärtstrend liege vor allem in gutem Training begründet, an die Olympia-Strecke hat er durch Rang drei im Herbst 2019 bei den Pre-Olympics gute Erinnerungen.

Oschmautz blickt auf Olympia-Vorbereitung zurück

Seine Stärken sieht Oschmautz im Körperlichen und Technischen, Nachteil könnte nach eigener Einschätzung die mangelnde Erfahrung sein. "Weil es meine ersten Spiele sind, könnte es sein, dass ich mit der Situation erst umzugehen lernen muss. Aber ich habe mich mit bestem Gewissen darauf vorbereitet und ich hoffe, am Ende kann ich keine Schwächen mehr zeige."

Schon am Dienstag ist mit Viktoria Wolffhardt die dritte rot-weiß-rote Wildwasser-Kanutin im Olympia-Einsatz. Für die Niederösterreicherin geht es nach am Sonntag überstandenem Vorlauf um 7.00 Uhr MESZ ins Semifinale. "Ihr erster Lauf war nicht so gut, ihr zweiter schon besser", zog Oblinger am Tag danach Bilanz. "Das Ziel für sie sind auf alle Fälle die Top Ten und damit der Finaleinzug." Um die Medaillen geht es auch noch am Dienstag ab 9.15 Uhr MESZ.

(APA/Red)

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