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Kadyrow: Habe mit "Vorgängen in Österreich" nichts zu tun

Der tschetschenische Präsident Ramsan Kadyrow will mit dem Tod des am 13. Jänner 2009 in Wien-Floridsdorf erschossenen tschetschenischen Flüchtlings Umar Israilov nichts zu tun haben.
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"Habe damit nichts zu tun!"

“Ich bin absolut nicht verwickelt in die Vorgänge in Österreich”, zitierte Kadyrow am Samstag die deutsche Zeitung “Die Welt”. Bei dem Prozess gegen drei Tatverdächtige in Wien will das Gericht den tschetschenischen Präsidenten – eventuell auch per Videokonferenz – vernehmen.

Die Frage des “Welt”-Journalisten Gudermes Manfred Quiring an Kadyrow in dessen Residenz: “Sie werden beschuldigt, persönlich in den Mord eines tschetschenischen Regimekritikers in Wien verwickelt zu sein. Der Fall wird dort gerade vor Gericht verhandelt.”

Der tschetschenische Präsident dazu: “Ich bin absolut nicht verwickelt in die Vorgänge in Österreich. Das wissen all jene sehr gut, die diese Lüge verbreiten. Indem sie den Namen Kadyrow erwähnen, versuchen sie offensichtlich, ihre PR-Kampagne zu fördern.”

Dann fragte der deutsche Journalist Kadyrow nach einem angeblichen Netzwerk von tschetschenischen Terroristen, über das im Vorlauf zu dem Prozess berichtet worden war: “Existieren die Todesschwadronen und Hinrichtungslisten, von denen der österreichische Grünen-Politiker Peter Pilz gesprochen hat?”

Der tschetschenische Präsident: “Eine absurdere Behauptung habe ich weder gelesen noch gehört. Wenn er (Peter Pilz, Anm.) solche Gruppen kennt, die solche schwersten Verbrechen planen, warum übergibt er denn nicht ihre Listen und seine Argumente den Sicherheitsorganen? Ich als Oberhaupt Tschetscheniens möchte mich direkt an die Tschetschenen in Österreich und anderen Ländern Europas mit dem Aufruf wenden, diese Propaganda nicht zu glauben. Gegen Tschetschenien als Subjekt der Russischen Föderation wird ein Informationskrieg geführt. Die Autoren dieses Krieges ärgert alles Positive, das sich in Tschetschenien entwickelt.”

Erst am Freitag hatte der Vorsitzende Richter bei dem Prozess in Wien, Friedrich Forsthuber, den Verteidiger eines der drei Angeklagten (Otto K.) ersucht, zu eruieren, ob Kadyrow bereit wäre, dem Gericht per Videokonferenz “oder durch persönliches Erscheinen” offene Fragen in der Causa Israilov zu beantworten. Zu dem Mord soll es – so die Anklage – im Jänner 2009 im Zuge einer vom tschetschenischen Präsidenten in Auftrag gegebenen und dann fehlgeschlagenen Entführung gekommen sein.

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