In Österreich ist die Zahl der aktiv an Covid-19 erkrankten Personen mit 760 Fällen erneut zurückgegangen. Aufgrund der positiven Entwicklung drängen besonders Bundesländer mit kaum noch Infizierten darauf, die Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Pandemie weiter zurückzunehmen.
Die Landeshauptleute von Oberösterreich und Kärnten, Thomas Stelzer (ÖVP) und Peter Kaiser (SPÖ), werden ein Konzept für regionale Lockerungen von Corona-Maßnahmen ausarbeiten. Als Beispiele für regional umsetzbare Lockerungen nannte Kaiser Erleichterungen bei der Maskenpflicht - bei Kindern oder Dienstleistern, die mit Mund-Nasen-Schutz im Sommer unter der Hitze leiden würden, außerdem die Wiedereinführung des Turnunterrichts in den Pflichtschulen, mehr Teilnehmer für Begräbnisse, Mannschaftssport auch mit Körperkontakt und Proben von Blasmusikern.
71 Tote pro Million Einwohner
Die Vorschläge sollen bei der nächsten Videokonferenz der Landeshauptleute mit der Bundesregierung bewertet werden, sagte Kaiser. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) äußerte am Montag bereits Verständnis für die Anliegen. "Das ist eine Debatte, die wir führen werden müssen", sagte er bei einer Pressekonferenz.
Von Expertenseite gab es erneut Lob für die bisher gesetzten Maßnahmen. Laut dem Public-Health-Experten Armin Fidler hat Österreich in der Coronakrise "etwas hinbekommen, das im internationalen Vergleich fast einzigartig dasteht". Fidler bezog sich in seinen Ausführungen insbesondere auf die Covid-19-Todesrate, die eine der besten der Welt sei. "Mit 71 Toten pro einer Million Einwohner sind wir um 30 Prozent besser dran als Deutschland", stellte er fest.
641 Personen sind bisher laut Innenministerium in Österreich an den Folgen des Corona-Virus verstorben und 15.138 sind wieder genesen. 139 Erkrankte sind in krankenhäuslicher Behandlung, 31 davon auf Intensivstationen.
(APA/red)