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Ian Thorpe beendet Karriere

Der australische Schwimmstar und mehrfache Olympiasieger Ian Thorpe hat seine Karriere im Becken offiziell für beendet erklärt. Der Grund: Für ihn sei Schwimmen nicht mehr das wichtigste im Leben.

Der vermutlich beste Krauler aller Zeiten hat am Dienstag seinen Rücktritt bekannt gegeben. Ian Thorpe zog bei einer Pressekonferenz in Sydney einen Schlussstrich hinter eine Schwimm-Karriere, in der er fünffacher Olympiasieger und elffacher Weltmeister geworden war. Dieser Schritt im Alter von 24 Jahren resultiert aus Rückschlägen nach in jüngster Zeit erlittenen Krankheiten und Verletzungen sowie einem Mangel an Motivation. “Schwimmen ist nicht mehr das Wichtigste in meinem Leben”, erklärte “Thorpedo” vor rund 200 Medien-Vertretern. “Es mag nicht die beste Zeit sein, um sich vom Sport abzuwenden. Aber für mich ist es der beste Moment.”

Auf heimischem Boden war Thorpe international erstmals groß in Erscheinung getreten. Bei der WM 1998 in Perth holte er sich den Titel über 400 m Kraul, wurde mit 15 Jahren und drei Monaten zum jüngsten Schwimm-Weltmeister überhaupt. Von da an nahm die Karriere des Ausnahme-Talents ungebremst seinen Lauf, ehe sie unvermutet schon bei Olympia 2004 in Athen endete. Bis dahin prägte Thorpe den Schwimmsport sechs Jahre lang wie kein anderer in dieser Zeit. An 23 Weltrekorden war er beteiligt, 13 in Einzelrennen. Mit zwei Einzel- und drei Staffel-Goldenen brachte er bei Olympia 2000 in Sydney seine Landsleute zum Jubeln, seinen Leistungszenit erreichte er 2001 bei der WM in Fukuoka mit sechsmal Gold. Danach wurde mit der Verbesserung des Marks-Spitz-Rekords von siebenmal Olympia-Gold spekuliert.

Doch das blieb für Thorpe unerreicht, auch weil er als Kraul-Spezialist kaum die Chance dazu hatte. Er holte zwar dreimal WM-Gold 2003 in Barcelona und zwei Olympia-Titel 2004, aber nach der selbst verordneten einjährigen Auszeit kam er auch wegen einer Virus-Erkrankung und einen Handbruch nicht mehr auf Touren sowie zu internationalen Wettkämpfen.

Damit verpasst der Athlet mit dem schwarzen Schwimm-Anzug und Schuhgröße 52 die Chance, in Peking 2008 als erster männlicher Schwimmer bei drei Olympischen Spielen en suite Gold zu gewinnen. Nach dem Ende seiner Laufbahn braucht er sich aber keine Sorgen zu machen. Denn viele seiner Werbeverträge laufen unabhängig vom Schwimmen. Zudem wird er weiter für einen Pay-TV-Sender arbeiten. Und seit Jahren hat er eine Stiftung zur Hilfe benachteiligter Kinder. “Ich schließe ein Comeback nicht aus, aber es wird nicht passieren”, erklärte er.

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