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Hochwasser-Höhepunkt an der Donau ist erreicht

Der Hochwasser-Höhepunkt der Donau scheint bereits erreicht.
Der Hochwasser-Höhepunkt der Donau scheint bereits erreicht. ©APA
Der Höhepunkt scheint erreicht, noch herrscht aber keine Entspannung: Auch am Mittwoch waren tausende Helfer österreichweit im Einsatz, um das Hochwasser von Wohngebieten fernzuhalten oder - in den westlicheren Bundesländern - die Folgen der Überschwemmungen zu beseitigen.
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Brennpunkte waren an Donau Grein in Oberösterreich und Krems in Niederösterreich. Weiter stromabwärts war der Pegel bei Korneuburg noch immer leicht im Steigen begriffen.

In Niederösterreich standen 199 Feuerwehren mit 3.200 Mann im Hochwassereinsatz. Acht Einheiten des Katastrophenhilfsdienstes unterstützten die lokalen Kräfte, berichtete das Landeskommando. Vor allem ein Damm bei Theiß nahe Krems wird die Helfer wohl noch Tage beschäftigen.

Etwa 300 Mann von Feuerwehr und Bundesheer standen im Einsatz, um das Schutzbauwerk zu sichern. Der Erddamm sei völlig aufgeweicht, sagte Franz Resperger vom Landesfeuerwehrkommando.

Lage entspannt sich teilweise

In Krems-Stein entspannte sich die Lage bereits leicht.Das Problem sei insbesondere der anhaltend hohe Wasserstand der Donau, so der Sprecher. Der Damm werde dadurch weiter durchtränkt. Beeindruckt zeigte sich Resperger von den Bewohnern der Ortschaft Theiß. Etwa 200 Menschen, so seine Schätzung, hätten am Vormittag dabei geholfen, weitere Sandsäcke zu befüllen.

Probleme gab es auch beim Bahnhof Hainburg (Bezirk Bruck a.d. Leitha): Die örtliche Feuerwehr war mit Sicherungsarbeiten beschäftigt, teilte Johannes Dietrich vom Bezirkskommando mit. Laut ÖBB wurde der Verkehr auf der S7 im Abschnitt Wolfsthal – Hainburg-Kulturfabrik am Dienstag gegen 18.00 Uhr eingestellt. Das Hochwasser werde unter das Bahnhofsgebäude gedrückt, sagte Dietrich zur APA. Die Feuerwehr setzte bei den Sicherungsarbeiten – um auch die Hainburger Donaulände zu schützen – Schotter, Sand und Vlies ein.

Donaupegel stieg erneut am Mittwoch

Östlich von Wien stieg der Pegel der Donau am Mittwoch noch an. Die Feuerwehr stand laut Dietrich auch weiterhin in Bad Deutsch Altenburg im Einsatz, wo u.a. Pumparbeiten durchgeführt wurden. Der aus 30.000 Sandsäcken gebildete Damm in dem Kurort erfülle seinen Zweck.

Im Bezirk Korneuburg standen Pegelstandkontrollen im Augebiet und immer mehr Auspumparbeiten für Feuerwehren an. Der Damm der S5 halte, teilte das Bezirkskommando am Vormittag mit. Im Bereich zwischen der Abfahrt Tulln und Zaina in Fahrtrichtung Wien stand das Wasser zu diesem Zeitpunkt auf Höhe des Pannenstreifens. Östlich der S5 waren Keller überflutet. Bei Korneuburg hatte die Donau am frühen Nachmittag noch immer leicht steigende Tendenz, gegen Mittag hatte er den Höchststand des Jahrhunderthochwassers 2002 übertroffen.

Die Abfahrt Stockerau Mitte der Donauuferautobahn (A22) in Richtung Wien wurde gesperrt. Die Fahrbahn sei überflutet, teilte Asfinag-Sprecherin Alexandra Vucsina-Valla mit. Die Umleitung erfolge über die Anschlussstelle Stockerau Ost.

Pegel in OÖ leicht gesunken

Eine positive Nachricht gab es in der Früh vom oberösterreichischen Hochwasser-Brennpunkt Grein: In den vergangenen zwei, drei Stunden ist der Pegelstand merklich leicht gesunken – auf zuletzt 14,29 Meter kurz vor 4.00 Uhr. Auch die Stände in Schärding, Linz und Mauthausen waren weiter rückläufig. Von einer Entspannung wollte man noch nicht sprechen. Diese sei erst gegeben, wenn der Pegelstand unter die Hochwasserwarngrenze von 5,50 Metern fällt.

Im Innviertel und im Salzkammergut wurde unterdessen bereits mit den Aufräumarbeiten begonnen. An der Donau stand das Wasser dafür noch zu hoch. In den vergangenen Tagen waren 26.000 Feuerwehrleute in Oberösterreich im Einsatz. Mehr als 220 Menschen und 2.600 Tiere wurden aus dem Hochwasser gerettet, über 500 Personen aus ihren Häusern evakuiert. In Ebensee im Bezirk Gmunden waren noch immer zehn Häuser überflutet. Die Schifffahrt am Attersee wurde von der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck untersagt, weil Schaulustige auf privaten Booten die Einsatzkräfte behindert hatten.

Hochwasser erreichte bereits Höhepunkt in Wien

In Wien erreichte das Hochwasser wohl seinen Höhepunkt. Weiter unter Wasser standen die Häfen Lobau und Albern. Auch hier sollte sich die Lage bald entspannen. Überschwemmungen gab es auch im Bereich des Donaukanals. Hier sind die unmittelbaren Uferwege zum Teil überflutet, berichtete eine Sprecherin der Wasserstraßengesellschaft Via Donau. Deswegen sei für Fußgänger besondere Vorsicht geboten, betonte sie. Lokale seien im Moment nicht betroffen, hieß es.

Starke Behinderungen gab es weiterhin auf den Verkehrsverbindungen. In Nieder- und Oberösterreich war die B3 auf einer Länge von 85 Kilometern gesperrt. Die Sperre der Stadionbrückenunterführung im Zuge der Ost Autobahn (A4) führte zu umfangreichen Staus im Frühverkehr in Wien.

(APA)

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