Hitzemythen im Faktencheck: Diese Sommertricks bringen nichts

Bei Temperaturen über 30 Grad greifen viele zu altbekannten Methoden, um sich abzukühlen. Doch zahlreiche dieser Tipps aus dem Internet oder von früheren Generationen halten einer wissenschaftlichen Prüfung nicht stand – einige sind sogar kontraproduktiv. „Viele dieser Empfehlungen sind weit verbreitet, helfen aber kaum oder schaden sogar dem Kreislauf“, berichten mehrere Gesundheitsportale übereinstimmend. Die Redaktion von gesund&fit hat fünf der gängigsten Mythen überprüft.
Mythos 1: Weniger Kleidung bringt mehr Kühlung
Der Glaube, dass weniger Stoff automatisch kühlt, ist trügerisch. Enge oder knappe Kleidung behindert die Luftzirkulation und erschwert die Verdunstung von Schweiß – der Körper überhitzt noch schneller. Besser geeignet sind luftige, weite Kleidungsstücke aus Naturmaterialien wie Baumwolle oder Leinen. Diese bieten zudem einen gewissen UV-Schutz. Spezielle Sonnenschutzkleidung kann die Haut zusätzlich schützen.

Mythos 2: Kalte Getränke helfen am besten
Auch wenn ein eisgekühltes Getränk bei 35 Grad verlockend klingt – es hilft nur kurzfristig. Der Körper reagiert auf die Kälte mit einem beschleunigten Stoffwechsel, was letztlich zu mehr innerer Wärme führt. Die Folge: Man schwitzt stärker. Empfehlenswerter ist lauwarmer Pfefferminztee, der die Körpertemperatur langsam reguliert und für eine nachhaltige Abkühlung sorgt.

Mythos 3: Kalte Duschen bringen Erfrischung
Eiskaltes Wasser mag kurzfristig angenehm wirken, setzt den Kreislauf aber unter zusätzlichen Stress – besonders bei Hitze. Danach reguliert der Körper die Temperatur nach oben, was das Schwitzen verstärken kann. Ideal ist eine lauwarme Dusche oder ein Fußbad. Das erfrischt sanft und schont Herz und Kreislauf.

Mythos 4: Im Schatten ist man sicher vor Sonnenbrand
Bis zu 40 Prozent der UV-Strahlung durchdringen auch Schattenbereiche – etwa unter Sonnenschirmen oder Bäumen. Besonders tückisch ist die Kombination aus Wasser und Sonne: Die Wasseroberfläche reflektiert UV-Strahlen und verstärkt ihre Wirkung. Deshalb gilt: Immer eincremen, auch im Schatten und beim Schwimmen.

Mythos 5: Tagsüber lüften kühlt die Wohnung
Wer bei starker Hitze tagsüber Fenster öffnet, sorgt oft für noch wärmere Raumluft. Sinnvoller ist es, morgens und nachts kurz stoßzulüften und tagsüber die Fenster geschlossen und abgedunkelt zu halten. So bleibt die kühle Luft länger erhalten, während die Hitze draußen bleibt.

(VOL.AT)