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Handel und Gastro begrüßen weitere Lockerungen

Handel und Gastro begrüßen die angekündigten Lockerungen.
Handel und Gastro begrüßen die angekündigten Lockerungen. ©APA/BARBARA GINDL
Die am Freitag angekündigten Lockerungen wurden auch von Handel und Gastro begrüßt. Händler hoffen auf ein Umsatzplus um 10 bis 20 Prozent durch die neue Quadratmeter-Regel.

Handel und Gastronomie haben die am Freitag von der Regierung angekündigten weiteren Lockerungen der Corona-Maßnahmen einhellig begrüßt. "Das sind gute Nachrichten für die heimische Wirtschaft, da die stationären Geschäfte von den Lockerungen stark profitieren werden", sagte etwa der Geschäftsführer des Handelsverbandes, Rainer Will. "Jeder Schritt zurück zur Normalität ist eine positive Nachricht für den Handel", sagte WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik.

Mahrer: Schritt in Richtung Normalität

"Mit den nächsten Lockerungen per 10. Juni kommen wir einen weiteren großen Schritt in Richtung Normalität", sagte Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer in einer Mitteilung.

Bereits in den vergangenen Tagen seien Gastrobetriebe, Hotels und Freizeiteinrichtungen sehr gut gebucht gewesen, sagte WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf. Laut einer aktuellen Erhebung des Economica Instituts habe die Öffnung unmittelbar im ersten Schritt ein wöchentliches Umsatzvolumen von rund 325 Mio. Euro ausgelöst. Beim Wegfall noch bestehender Einschränkungen, etwa im Veranstaltungsbereich, sei von weiteren Umsatzschüben auszugehen.

Händler hoffen auf Umsatzplus um durch neue Quadratmeter-Regel

Die Reduktion der Quadratmeterregel von 20 auf 10 Quadratmeter pro Kunde und die Halbierung des Mindestabstands von zwei auf einen Meter sei sehr wichtig und werde vielen Betrieben helfen, sagte Trefelik. Bei der Pressekonferenz nicht angesprochen worden seien aber die Märkte in den Bundesländern als Schnittstelle zwischen Gastronomie und Handel. "Die müssen ab 10. Juni wieder uneingeschränkt möglich sein", das sei im Freien und mit Maske jedenfalls machbar und wäre ebenfalls ein wichtiger Schritt, so Trefelik.

Wünschen würde sich der Handel für den Sommer auch Erleichterungen bei der Maskenpflicht. MSN-Masken seien für die Kunden gerade bei wärmeren Temperaturen wesentlich angenehmer zu tragen als FFP2-Masken.

Laut Handelsverband gehen die Händler davon aus, dass die Halbierung der Quadratmeterregel einen Umsatzzuwachs von zehn Prozent bringen wird. In besonders stark frequentierten Shops könnte die Reduktion auf 10 Quadratmeter pro Person eine Umsatzsteigerung von rund 20 Prozent bewirken, erklärte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. "Wir hoffen, die Beschränkung wird im Juli gänzlich fallen."

Verlängerung der Sperrstunde für EM wichtig

Für die Gastronomie sei mit der Ausweitung der Sperrstunde auf 24 Uhr eine ganz wichtige Forderung erfüllt worden, sagte Branchensprecher Mario Pulker. "Es beginnt ja auch die Fußball-Europameisterschaft, und dann können sich die Leute ein Spiel komplett anschauen und müssen nicht zur Halbzeit heimgehen."

Mit der Lockerung der Abstandsregel würden nun auch Betriebe wieder aufsperren, für die das bisher unrentabel gewesen wäre, sagte Pulker. "Wir freuen uns auch, dass ab 1. Juli wieder Hochzeiten möglich sind." Diese Ankündigung sei wichtig, da man Hochzeiten ja länger vorausplanen müsse. Dass im Freien bald wieder 16 Personen zusammensitzen können, sei ebenfalls eine wichtige Erleichterung. "Wir hätten uns zwar eine Ausweitung auf 20 Personen gewünscht, aber immerhin kann man jetzt Geburtstagsfeiern und Taufen abhalten, das ist ganz wichtig."

Nachtgastronomie mit weiteren Forderungen

Auch die Nachtgastronomie werde von der Verlängerung der Sperrstunde auf 24 Uhr profitieren, sagte Branchensprecher Stefan Ratzenberger, weil sich dadurch Geschäft von der Tages- auf die Nachtgastronomie verschiebe. Ungeklärt sei aber noch die wichtige Frage, ob etwa Getränke auch an der Bar konsumiert werden dürfen und ob die Masken-Auflage noch gelte.

Solange es noch Einschränkungen gebe, entstehe der Gastronomie ein wirtschaftlicher Schaden, der kompensiert werden müsse, sagte Ratzenberger. Die Reduktion der Umsatzsteuer auf 5 Prozent, von der im vergangenen Sommer die Tagesgastronomie profitiert habe, müsste auch auf die Nachtgastronomie ausgeweitet werden, forderte der Sprecher. Bisher habe man diesen Vorteil nicht nützen können, da die Nachtgastronomie bis auf weniger Betriebe durchgehend geschlossen gewesen sei.

Hotellerie erfreut über präsentierte Pläne

Erfreut über die heute präsentierten Pläne zeigt sich auch die Sprecherin der Hotellerie, Susanne Kraus-Winkler. "Auch die Hotellerie profitiert von den angekündigten Lockerungen, denn jede Erleichterung erhöht die Wirtschaftlichkeit dieser Betriebe," zeigt sich Kraus-Winkler neben den Lockerungen im gastronomischen Bereich vor allem über den Wegfall der 20m2-pro-Person-Regel erleichtert.

"Die Lockerungen bei der Abstandsregelung, die Sperrstundenverlängerung, die Erhöhung der Personenzahlen und speziell auch die Ausdehnung der 3G-Regelungen auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen allen Seiten", sagte die Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Michaela Reitterer.

"Mit der Lockerung der Einreiseregelungen können ab Mitte Juni Personen von mehr als 100 Staaten künftig ohne Quarantäne in Österreich einreisen, sofern die bereits bekannte 3-G-Regel erfüllt wird", erklärte der Obmann des Fachverbandes der Reisebüros, Gregor Kadanka. "Für den Incoming-Tourismus und die Stadthotellerie sind dies natürlich enorm wichtige Schritte in Richtung Normalität."

AUA-Chef: Reisen in der EU so sorgenfrei wie möglich

AUA-Chef Alexis von Hoensbroech begrüßte die Lockerung der Einreisebestimmungen und hofft nun das von der EU beschlossene einheitliche digital lesbare Zertifikat für Corona-Impfungen, Tests und Genesungen rechtzeitig mit 1. Juli kommt. "Wir erwarten, dass dieser Zeitrahmen hält, um mit Juli - pünktlich zu Ferienbeginn - Reisen innerhalb der EU so sorgenfrei wie möglich zu gestalten." Das "digitale EU-Covid-Zertifikat" kann ab Sommer sowohl auf dem Handy gespeichert als auch als ausgedruckter QR-Code mitgeführt werden.

(APA/Red)

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