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Handel sperrt wieder auf: Polizeikontrollen sollen Chaos vermeiden

Ab 7. Dezember darf der Handel wieder aufsperren - inkl. strengen Kontrollen.
Ab 7. Dezember darf der Handel wieder aufsperren - inkl. strengen Kontrollen. ©APA
Am Montag, den 7. Dezember, wird der Handel nach zwei Wochen hartem Lockdown wieder aufsperren, allerdings gelten strenge Auflagen.
Kogler: Polizeikontrollen in Einkaufszentren
Lockdown mit Lockerungen verlängert

Die Pflicht, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, bleibt weiterhin aufrecht. Für Kundenbereiche gilt eine Beschränkung von 10 Quadratmeter pro Kunde, gab die Regierung am Mittwoch bekannt. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) appellierte an die Menschen, nicht gleich am ersten Tag shoppen zu gehen.

Starke Prolizeipräsenz bei Wiedereröffnung des Handels in Einkaufszentren

"Es wird genug Tage Möglichkeiten geben, einkaufen zu gehen. Wir wollen die Bilder vermeiden, die wir alle kennen", so der Minister. Die Polizei werde vor Ort sein und auch eingreifen, wenn es notwendig ist. Insbesondere am 7. und 8. Dezember werde es eine starke Polizeipräsenz in den Einkaufsstraßen und Einkaufszentren geben, um ein Chaos zu vermeiden, kündigte Nehammer an.

Am letzten Einkaufstag vor dem zweiten Lockdown lockten etliche Händler mit Megarabatten und sorgten so für dichtes Gedränge und lange Schlangen.

Auch Einkaufszentren öffnen am 7. Dezember wieder

Derzeit dürfen nur wenige Geschäfte offen haben, darunter Supermärkte, Drogerieketten oder Trafiken. Am 7. Dezember machen auch Buchhändler, Elektrogeschäfte, Modeketten, Möbelhäuser, Schuhgeschäfte und Sportartikelhändler wieder auf. Damit dürfen auch die Einkaufszentren wieder öffnen. Die Sozialpartner verhandeln derzeit noch eine teilweise Verlängerung der Öffnungszeiten im Handel, um Kundenströme zu entzerren.

Gastronomie darf vermutlich erst ab 7. Jänner wieder öffnen

Ein Wermutstropfen ist freilich die fehlende Gastronomie, die für den Handel ein Frequenzbringer ist. Die darf nämlich erst laut derzeitigem Stand am 7. Jänner wieder aufsperren.

Sorge ums Weihnachtsgeschäft

Der Einzelhandel befindet sich gerade in der heißesten Phase des Jahres. Die Betriebe verlieren im Vorweihnachtsgeschäft Milliarden durch die coronabedingten Schließungen. 17 geschlossene Einkaufstage würden bei den mehr als 22.000 Geschäften für einen Umsatzverlust von bis zu 2,7 Mrd. Euro sorgen, ermittelte der Handelsverband. Der Standortberater RegioPlan rechnet mit einem Rückgang der Weihnachtsausgaben um 17 Prozent auf 1,75 Mrd. Euro.

"Wir haben nur noch eine beschränkte Zeit bis Weihnachten. Jeder Tag der Schließung löst Unsummen an volkswirtschaftlichem Schaden aus", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Eine längere Schließung im Handel hätte zu einer noch stärkeren Ballung auf die übrig gebliebenen Tage geführt.

Öffnungszeiten-Verlängerung im Handel am 8., 12. und 19. Dezember

Die Sozialpartner haben sich auf eine Verlängerung der Öffnungszeiten im Handel am 8., 12. und 19. Dezember geeinigt, um nach der Lockerung des Corona-Lockdowns die Kundenströme etwas zu entflechten. Am Feiertag Mariä Empfängnis (8. Dezember) können die Händler ausnahmsweise zwischen 09.00 bis 19.00 Uhr öffnen, bisher waren die Öffnungszeiten am 8. Dezember auf 10.00 bis 18.00 Uhr begrenzt.

An den zwei verbleibenden Einkaufssamstagen vor Weihnachten, 12. und 19. Dezember, können die Händler eine Stunde länger als üblich bis 19.00 Uhr offen halten, teilten die Sozialpartner am Mittwochabend mit.

Damit die Erweiterung der Öffnungszeiten möglich ist, haben sich die Gewerkschaft GPA und die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) auf eine Ergänzung zum bestehenden Kollektivvertrag für die Angestellten und Lehrlinge im Handel geeinigt - für die Samstagsöffnung bedarf es noch einer entsprechenden Verordnung des Arbeitsministeriums. Die Arbeitszeit von 18.00 bis 19.00 Uhr am 8., 12., und 19. Dezember ist jeweils eine Überstunde für die Angestellten, dafür erhalten sie einen 100-prozentigen Gehaltszuschlag.

Händler versprechen "sicheres Aufsperren" am 7. Dezember

Die heute von der Regierung verkündete Öffnung aller Handelsbetriebe am 7. Dezember nach dem knapp dreiwöchigen Corona-Lockdown wird von Branchenvertretern begrüßt. "Das ist eine gute Nachricht für unsere Betriebe und die Konsumentinnen und Konsumenten. Damit haben wir die Chance, dass alle rechtzeitig zu ihren Weihnachtsgeschenken kommen", so WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik in einer Aussendung.

Der Wirtschaftskammervertreter versprach, dass der Handel alles daran setze, "sicheres Einkaufen in Österreich zu ermöglichen". Für Kundenbereiche im Handel gilt ab kommenden Montag vorläufig eine Beschränkung von 10 Quadratmeter pro Kunde, gab die Regierung am Mittwoch bekannt. Die Pflicht, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, bleibt weiterhin aufrecht. Wie bereits berichtet, hat die WKÖ-Bundessparte Handel in Zusammenarbeit mit Branchenvertretern und einem Covid-Experten vom Wiener Roten Kreuz einen Maßnahmenkatalog für "sicheres Aufsperren" nach dem Lockdown zusammengestellt.

Auch der Handelsverband - eine freiwillige Interessenvertretung von rund 3.000 Unternehmen - begrüßte am Mittwoch die Öffnungsschritte der Regierung. "Jetzt blickt der gesamte heimische Handel dem Ende des harten Lockdowns hoffnungsvoll entgegen", so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. Der Handel werde umfassende Hygienemaßnahmen umsetzen, um "ein geordnetes Aufsperren und ein sicheres Einkaufen zu ermöglichen".

(APA/Red.)

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