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Haferdrinks im Test: Vier von zehn Produkten enthielten Reinigungsmittel

Haferdrinks wurden einem Test unterzogen - und enthielten teils Unerfreuliches
Haferdrinks wurden einem Test unterzogen - und enthielten teils Unerfreuliches ©VIENNA.at (Sujet)
Haferdrinks etablieren sich immer mehr als beliebte vegane Alternative zur Kuhmilch. Ob sie jedoch auch gesund sind, hat sich die AK Oberösterreich in einem Test angesehen - und Chloratrückstände entdeckt.
Pflanzendrinks als Milch-Alternative?
Haferflocken im AK-Test

Haferdrinks - die offiziell nicht mehr "Hafermilch" heißen dürfen - sind wegen der guten Ökobilanz, aber auch wegen des Trends zur bewussten bzw. veganen Ernährung eine beliebte Alternative zur Kuhmilch. Ob es sich wirklich um ein "gesundes Lebensmittel" ohne Schwermetalle und Pestizid-Rückstände handelt, hat die AK Oberösterreich untersucht.

Zehn vegane Haferdrinks im Labor analysiert: Chlorate entdeckt

In den zehn analysierten Produkten, neun davon bio, wurden keine Pestizide gefunden. Jedoch stießen die Konsumentenschützer in vier Fällen auf Chlorate.

Chlorate sind Salze der Chlorsäure. Die Substanzen könnten beim Menschen dazu führen, dass die Jodaufnahme gehemmt werde und sich damit bei Risikogruppen der Schilddrüsenhormonspiegel verändere. Besonders Natrium- und Kaliumchlorat wurden vor einem EU-Verbot zur Unkrautbekämpfung eingesetzt, informierte die AK OÖ in einer Aussendung über den Test am Mittwoch.

Reinigungsmittel-Nebenprodukt: Vermutlich Putzrückstände aus Abfüllanlage

Allerdings entstehe Chlorat teilweise noch bei entsprechenden Reinigungsmitteln als Nebenprodukt. Es könnte im Zuge der Säuberung der Abfüllanlage in die Haferdrinks gelangt sein, mutmaßt die Arbeiterkammer. Dass dies gleich bei vier Herstellern vorkomme, "ist nicht zufriedenstellend". Dennoch stelle die festgestellte Konzentration kein unmittelbares Gesundheitsrisiko dar.

Schwermetalle in geringer Konzentration in Haferdrinks

Das in allen Drinks gefundene Nickel kommt auf natürlichem Weg in den Hafer. Das gleiche gilt für Cadmium, von dem in fünf Drinks Spuren festgestellt wurden. Auch hier seien aufgrund der geringen Konzentration der beiden Schwermetalle keine gesundheitlichen Folgen zu erwarten.

Von der veganen "Milch", die die AK von der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) untersuchen ließ, stammten bei vier Produkten der Hafer aus der EU und bei einem die Zutaten sowohl aus EU- und Nicht-EU-Ländern. Die restlichen fünf Erzeugnisse wurden in Österreich hergestellt. Das günstigste Produkt kostete 1,49 Euro pro Liter, das teuerste 2,49 Euro.

Der gesamte Haferdrinks-Test ist unter ooe.konsumentenschutz.at abrufbar.

(APA/Red)

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