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H.P Martin-Wähler wählten FPÖ oder blieben zu Hause

Europawahl: Die FPÖ profitierte vom Nicht-Antreten der Liste H.P. Martin bei der heurigen Wahl.
Europawahl: Die FPÖ profitierte vom Nicht-Antreten der Liste H.P. Martin bei der heurigen Wahl. ©APA
Bei der Europawahl 2014 profitierte vor allem die FPÖ vom Nichtantreten der Liste Hans-Peter Martin. Das geht aus der Wählerstromanalyse hervor, die das SORA-Institut für den ORF erstellt hat.

Allerdings sind fast ebenso viele Martin-Wähler wie zur FPÖ auch ins Lager der Nichtwähler gewechselt. Die Restlichen verteilten sich in etwa gleichmäßig auf SPÖ, ÖVP, Grüne und NEOS.

FPÖ profitierte vom Ausscheiden Martins

17,7 Prozent der Wählerinnen und Wähler hatten 2009 für die Liste Martin gestimmt und dem Parteigründer bei der Wahl damit den dritten Platz beschert. Mit Martins Ausscheiden aus er Politik landeten damit heuer 506.092 Stimmen am Markt. Und am stärksten profitiert davon hat – laut der SORA-Analyse – die FPÖ. Sie konnte heuer 130.000 frühere Martin-Wähler überzeugen, weitere 127.000 wanderten zu den Nichtwählern ab. Der Rest verteilte sich etwa zu gleichen Teilen auf SPÖ (57.000), ÖVP und Grüne (je 54.000) sowie die NEOS (46.000).

Die erstmals angetretenen NEOS haben die meisten ihrer Wähler unter früheren ÖVP-Anhängern gefunden (48.000), danach kommen die ehemaligen Martin-Wähler (46.000), sowie Grüne (35.000) und Nichtwähler (40.000).

Zugewinne bei der Europawahl 2014

Auch FPÖ und Grüne, die am Sonntag deutliche Zugewinne verbuchten, verdanken ihr gutes Abschneiden übrigens einer erfolgreichen Mobilisierung früherer Nichtwähler: 99.000 stimmten diesmal für die Freiheitlichen, umgekehrt blieben 58.000 blaue Wähler von 2009 diesmal zuhause – ein Zugewinn von netto 41.000. Bei den Grünen fällt die Bilanz noch besser aus: 65.000 Stimmen hat die Öko-Partei von den Nichtwählern gewonnen, nur 20.000 an sie verloren – bleibt ein Plus von 45.000.

Ansonsten hat die FPÖ heuer stark vom Zusammenbruch des BZÖ profitiert (ein Wählerwechsel von netto 32.000 in Richtung FPÖ). Die Grünen konnten auch Stimmen von ÖVP (netto 32.000) und SPÖ (netto 27.000) gewinnen.

Besonders kräftig an die Nichtwähler verloren hat heuer die ÖVP: 102.000 ihrer Wähler von 2009 blieben daheim, nur 63.000 ehemalige Nichtwähler konnten gewonnen werden. Bei der SPÖ machte das Minus nur 2.000 Stimmen aus. Die SPÖ hat auch die treuesten Stammwähler und konnte heuer 73 Prozent ihrer Wähler von 2009 wieder überzeugen. Bei ÖVP und Grünen lag die Behaltequote bei 70 Prozent, bei der FPÖ bei 64 und beim BZÖ nur bei mageren zwei Prozent.

(APA/Red)

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