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Grüne in der Steiermark: Krautwaschl will 10-Prozent-Marke knacken

Sandra Krautwaschl will in der Steiermark zweistellig werden.
Sandra Krautwaschl will in der Steiermark zweistellig werden. ©APA/ERWIN SCHERIAU
Die Spitzenkandidatin der steirischen Grünen Sandra Krautwaschl will bei der Wahl mindestens zehn Prozent erzielen. Und auch nach der Wahl wird niemand am Thema Klimaschutz mehr vorbeikommen.
Krautwaschl im Portrait

Die Grüne Spitzenkandidatin für die steirische Landtagswahl, Sandra Krautwaschl, hat ihr Ziel für den Urnengang hinsichtlich "deutlich stärker werden" präzisiert: "Wir wollen die Zweistelligkeit knacken", sagte sie. Zum Grünen Kernthema Klimaschutz sagte Krautwaschl: "Alle Parteien haben da vor der Wahl glänzende Augen, das ist gut, dann kommt auch nach der Wahl niemand an dem Thema vorbei."

"Mittlerweile ist es bei vielen Menschen angekommen, dass Wirtschaft und Umweltschutz harmonieren können." Zu der von LH Hermann Schützenhöfer (ÖVP) bei dessen Wahlkampfauftakt und bei der Programmpräsentation festgelegten Priorität von Klimaschutz mit einem eigenen Regierungsressort sagte sie: "Schön, dass er draufkommt. Denn alle unsere Anträge bei der letzten dringlichen Sitzung im Landtag zum Klimaschutz wurden abgelehnt." Leider fehlten der ÖVP die Visionen bisher, wie man die Dinge angehen und umsetzen könnte, sagte Krautwaschl im APA-Gespräch im Grazer Cafe-Laden "Dekagramm", der sich den Verzicht auf Verpackungen für Gebrauchsgegenstände und Lebensmittel auf das Firmenlogo geschrieben hat.

Krautwaschl setzt auf Klimaschutz

Es gebe viele Bereich in Sachen Klimaschutz, bei denen man in der Steiermark sofort tätig werden könne. Dafür brauche es auch eine deutliche Stärkung der Grünen. Und politische Anreize, um Maßnahmen in die richtige Richtung zu lenken, etwa bei der thermischen Sanierung von Gebäuden oder kommunalen Wohnhäusern. "Da ist auch sehr viel regionale Wertschöpfung drin, die Budgetmittel gibt es, es ist nur eine Frage der Prioritäten, die man setzen und verteilen will", sagte Krautwaschl. Und dass man eine ökosoziale Steuerreform brauche, das sagten alle Experten.

Bei den ihr am Herzen liegenden Themen spielen Pflege und Gesundheit eine große Rolle. Die Frage dabei sei, ob man immer weiter Lücken stopfen oder tatsächlich ein zukunftstaugliches System schaffen wolle. Dazu gehörten die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung - auch über einen höheren KV - für Pflegekräfte. Gestärkt werden müssten die mobile Pflege und die pflegenden Angehörigen - "wie so oft landet das Geld in den falschen Strukturen, etwa gewinnorientierten privaten Pflegeheimen".

Grüne Krautwaschl will Nichtwähler animieren

Zur Wahlbeteiligung - diese lag 2015 bei 67,9 Prozent - meinte die Spitzenkandidatin, sie hoffe auf eine höhere Bereitschaft zu wählen - und da besonders auf die jungen Menschen, diese seien deutlich "wieder-politisiert". Zuletzt hätten die Grünen auch einen Anstieg der Mitgliederzahl registriert - in diesem Jahr von 673 auf 802, und 40 Anträge seien noch in Beschluss, so Krautwaschl. In der Steiermark sei es gelungen, die Listen deutlich mit jungen Menschen und ausgesprochenen Fachleuten zu besetzen.

Die Stimmung für die Grünen beurteilt die Spitzenkandidatin als gut: Viele ältere Menschen hätten sie bei Wahlkampfeinsätzen angesprochen und gesagt, sie hätten für Grün bei der Nationalratswahl gestimmt, sie würden es auch bei der Landtagswahl tun. Was die neue Koalition von ÖVP und Grünen in Vorarlberg betreffe, so sei diese auf Vertrauen gebaut. Die Gespräche auf Bundesebene zwischen Werner Kogler und Sebastian Kurz beurteilte Krautwaschl - sie hatte im Sommer noch Skepsis gegenüber dieser Variante geäußert - vorsichtig positiv: "Ich habe ein Riesenvertrauen in den Werner."

>> Alles zur Nationalratswahl in der Steiermark

(APA/red)

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