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Großteil will Zubetonieren von Grünflächen verteuern

Eine Mehrheit möchte das Zubetonieren von Grünflächen verteuern.
Eine Mehrheit möchte das Zubetonieren von Grünflächen verteuern. ©APA/Barbara Gindl (Symbolbild)
Eine deutliche Mehrheit (84 Prozent) der Bevölkerung wären dafür, dass das Zubetonieren von Grünflächen teurer gestaltet wird. Das hat der VCÖ mit einer Umfrage des Institut Market herausgefunden.
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Derzeit verbraucht der Verkehr hierzulande 2.080 Quadratkilometer und damit etwa die fünffache Fläche Wiens. "Wir sind es den kommenden Generationen schuldig, beim Flächenfraß die Notbremse zu ziehen", so der Verkehrsclub-Österreich-Experte Michael Schwendinger und Hagelversicherung-Vorstandsvorsitzender Kurt Weinberger.

Kostenspieligeres Zubetonieren durch Abgabe?

Eine Versiegelungsabgabe könne das Zubetonieren teuerer werden lassen. Ebenfalls 84 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen wollen durch gemeindeübergreifende Raumplanung weitere Zersiedelung verhindern, etwa zwei Drittel sprachen sich für eine Verschmälerung überdimensionierter Straßen aus.

"In der Vergangenheit wurden durch Zersiedelung und Straßenausbau große Flächen zubetoniert und produktive Böden zerstört", mahnten Weinberger und Schwendinger. Seit 1990 habe der Flächenverbrauch des Verkehrs um 460 Quadratkilometer zugenommen. 96 Prozent der Flächen nimmt der Kfz-Verkehr für Straßen und Parkplätze in Anspruch. In Zukunft müsse man Infrastruktur- und Wohnbaupolitik mit den Klimazielen in Einklang bringen.

Weniger breite Straße

Ein positives Beispiel für den Rückbau von Straßen sei die B83 beim Kärntner Arnoldstein, die von 9 auf 7,5 Meter verschmälert wurde. An der B11 in Niederösterreich und der B189 in Tirol wurden ähnliche Projekte umgesetzt. "Auf allen drei Straßen wurde ein Sicherheitsstreifen abgefräst und begrünt, der verbleibende Asphaltstreifen ist nun jeweils ein Radweg", sagte Schwendinger, der darin eine ressourcensparende Methode sieht, um Infrastruktur für Gehen und Radfahren zu verbessern.

Meinung zu Straßenbau

Von weiterem Straßenbau hält Weinberger nichts: "Wenn wir nicht die Ursachen des Verkehrs lösen, werden Staus trotz Straßenbau und der damit verbundenen Naturzerstörung fortschreiten." Man brauche stattdessen Anreizsysteme, um den Autoverkehr zu reduzieren. Er lobt Klimaticket und Ökosoziale Steuerreform und wünscht sich außerdem ein "Überdenken der Pendlerpauschale oder eine Belohnung von Fahrgemeinschaften".

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(APA/Red)

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