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Großbritannien: Valneva startet beschleunigtes Verfahren für Impfstoff

Valneva will seinen Impfstoff noch dieses Jahr auf den Markt bringen.
Valneva will seinen Impfstoff noch dieses Jahr auf den Markt bringen. ©APA/AFP/JUSTIN TALLIS
Der Impfstoffhersteller Valneva hat in Großbritannien ein beschleunigtes Verfahren für seinen Tot-Impfstoff eingeleitet. Das österreichisch-französisches Unternehmen hält die Zulassung noch heuer für möglich.
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Der österreichisch-französische Impfstoffhersteller Valneva hat am Montag in Großbritannien ein sogenanntes rollierendes Zulassungsverfahren ("Rolling Review") für die Zulassung seines Corona-Impfstoffkandidaten VLA2001 eingeleitet. Fallen die ersten Daten der aktuell laufenden Phase-III-Studie positiv aus, glaubt man an eine Erstzulassung noch vor Ende 2021, so das Unternehmen. Valneva verfolgt mit seinem Covid-19-Vakzin einen klassischen Ansatz mit inaktivierten Viren.

Valneva entwickelte Totwirkstoff

Diese Herangehensweise ist seit vielen Jahrzehnten erprobt. Dabei wird dem Körper das gesamte abgetötete Virus präsentiert. Somit muss sich das Immunsystem mit allen Erreger-Teilen auseinandersetzen.

Im beschleunigten Rolling-Review-Verfahren bewerten die Experten einer Zulassungsstelle die Daten schon, bevor die Versuchsreihe abgeschlossen und ein offizieller Zulassungsantrag gestellt ist. Im Fall des Valneva-Impfstoffes ist dies die britische Gesundheitsbehörde MHRA (Medicines and Healthcare products Regulatory Agency). Das Unternehmen rechnet mit ersten aussagekräftigen Studienergebnissen am Beginn des vierten Quartals.

Valneva-Standort auch in Wien

VLA2001 ist derzeit der einzige inaktivierte, adjuvantierte Ganzvirusimpfstoffkandidat gegen Covid-19 aus Europa, heißt es vonseiten des Unternehmens. Die Produktion des Covid-19-Impfstoffs wird in Schottland und die Abfüllung in Schweden stattfinden. Am Wiener Standort betreibt Valneva Forschung und Entwicklung sowie Qualitätssicherung.

Seit September des Vorjahres arbeitet die Firma mit der britischen Regierung zusammen. Die Abmachung beinhaltet die Option für Großbritannien bis 2025 bis zu 190 Millionen Dosen zu kaufen. Bestellt wurden demnach bisher 100 Millionen Dosen für die Jahre 2021 und 2022.

Möglicher Kandidat für Routineimpfungen

Neben dem Potenzial zur Bekämpfung der aktuellen Pandemie sieht man VLA2001 auch als Kandidat für spätere Routineimpfungen oder zur Bekämpfung neuer Varianten. Auch als Auffrischungs- oder "Boosterimpfung" könnte der Impfstoff interessant sein, eine klinische Studie dazu laufe aktuell in Großbritannien.

(APA/red)

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