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Grenzkontrollen in die Schweiz wurden aufgenommen

Vorerst wurden Sichtkontrollen durchgeführt - Noch keine neuen Informationen zur Handhabung
Vorerst wurden Sichtkontrollen durchgeführt - Noch keine neuen Informationen zur Handhabung ©VOL.AT | APA
Die Grenzkontrollen zwischen Vorarlberg und der Schweiz sind am Samstag wie angekündigt mit mobilen Einsatzteams aufgenommen worden.
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Lokale wie leer gefegt

Vorerst handelte es sich dabei um Sichtkontrollen, weder wurden alle Autos angehalten noch systematisch die Lenker überprüft. Unsicherheit und Verwirrung waren bei den Reisenden groß. Wie die Kontrollen ab Montag ablaufen werden, wurde noch nicht kommuniziert.

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Die Kontrollen am Samstag wurden stichprobenartig und nur zeitweise durchgeführt. Auch stark frequentierte Grenzübergänge wie jener von Lustenau nach Au konnten im Sinne einer Schengengrenze mehrere Stunden passiert werden, ohne angehalten zu werden. Wo sich die Grenzkontrolle platzierte, war der Respekt der Reisenden aber groß, wie ein Lokalaugenschein der APA in Lustenau zeigte. Viele zückten ungefragt Reisepass oder Personalausweis, selbst wenn sie nicht stehen bleiben mussten.

Noch viele Fragen im Raum

Einige der Autofahrer stoppten von sich aus, um sich freundlich nach der Handhabung der Grenzkontrollen ab Montag zu erkundigen. "Kann ich nächste Woche über diese Grenze überhaupt noch nach Österreich einreisen?", fragte etwa eine Autolenkerin aus dem Süden Österreichs. Auf die meisten Fragen wussten die Polizisten allerdings keine Antwort. "Das steht noch nicht fest", mussten die Fragenden vertröstet werden. Auch an der Zollstelle - dort können etwa Schweizer Gäste ihre Rechnungen für ihre Einkäufe in Vorarlberg zur Mehrwertsteuerrückvergütung abstempeln lassen - herrschte reges Treiben, viele Fragen standen aber auch dort im Raum. Als "Blitzableiter" diente ein Polizist, der mit der Zollabfertigung zwar nichts zu tun hatte, dem aber dennoch zahlreiche Formulare unter die Nase gehalten wurden.

Ausgestaltung in Ausarbeitung

Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner und Sicherheitslandesrat Christian Gantner (beide ÖVP) hatten die Umsetzung der Grenzkontrollen in einer Pressekonferenz am Freitagabend angekündigt. Die Ausgestaltung der Grenzkontrollen im Detail sei in Ausarbeitung, sagte Gantner. Diesbezügliche neue Informationen gab es bis zum frühen Samstagnachmittag nicht. Fest steht, dass ab nächstem Mittwoch, 0.00 Uhr, die kleinen der 14 Grenzübergänge in die Schweiz und nach Liechtenstein geschlossen, die mittelgroßen werden über Nacht gesperrt. Von besonderem Interesse wird die Kontrolle der großen Übergänge in die Schweiz, nämlich Höchst-St. Margrethen, Lustenau-Au, Hohenems-Diepoldsau und Mäder-Krießern, sowie nach Liechtenstein (Feldkirch-Schaanwald) sein.

Für Pendler soll es Lösung geben

Sowohl Gantner als auch Wallner betonten, dass es für die knapp 16.000 Vorarlberger Pendler eine Lösung geben werde, wie sie die Grenze in beide Richtungen ohne größere Behinderungen passieren können. "Das wurde uns vonseiten des Bundes zugesichert", sagte Wallner.

Die Grenzkontrollen sollen vorerst eine Woche lang durchgeführt werden. Eine Lagebewertung wird zeigen, ob der Zeitraum verlängert werden muss. Der Warenverkehr zwischen Österreich und der Schweiz läuft uneingeschränkt weiter. Die internationalen Zugverbindungen zwischen Österreich und der Schweiz wurden bereits am Freitag eingestellt. Auch die Flugverbindungen zwischen den beiden Alpenländern wurden auf Eis gelegt.

Zugverkehr

  • Am Samstag und Sonntag wird zwischen Feldkirch – Buchs(SG) – Feldkirch ein Schienenersatzverkehr mit Bussen für die Fernverkehrszüge durchgeführt.
  • Ab Montag werden alle grenzüberschreitenden Liechtenstein-/Schweizverkehre eingestellt
  • Es gibt darüber hinaus ab sofort bis auf weiteres einen „Shuttlebusverkehr“ vom Bahnhof Lustenau nach Höchst Grenze (sprich bis zur Staatsgrenze mit der Schweiz)

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(APA)

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