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Gratis Corona-Tests für daheim: Zum Start Kits für 600.000 Personen

Nicht alle Bürger werden gleich am Montag die kostenlosen Corona-Selbsttests erhalten.
Nicht alle Bürger werden gleich am Montag die kostenlosen Corona-Selbsttests erhalten. ©APA/HERBERT NEUBAUER
Die Bevölkerung wird ab dem 1. März schrittweise mit kostenlosen Corona-Selbsttests versorgt. Zu Beginn stehen in den Apotheken Kits für 600.000 Personen zur Verfügung.
"Wohnzimmer-Tests" in Apotheken erhältlich
Gratis-Corona-Tests für daheim beschlossen

Ab Montag startet die Abgabe der kostenlosen Corona-Selbsttests in den Apotheken. Schrittweise soll die Bevölkerung damit versorgt werden, vorerst stehen aber nur Kits für 600.000 Personen zur Verfügung, wie Apothekerkammer-Chefin Ulrike Mursch-Edlmayr der "Kleinen Zeitung" berichtete.

"Die Abgabe der Gratis-Wohnzimmertests durch die Apotheken ist ein langfristig angelegtes Projekt", stellte Thomas Veitschegger, Präsident der Apothekerkammer Oberösterreich, am Freitag fest.

Appell: "Apotheken nicht gleich am ersten Tag stürmen"

Veitschegger ging laut Aussendung davon aus, dass "im Idealfall" vorerst 500.000 Personen damit versorgt werden können. Die Apotheken würden sukzessive beliefert werden. "Jede Bürgerin und jeder Bürger kann daher davon ausgehen, ein Testkit zu bekommen - aber eben erst nach und nach", betonte Veitschegger.

Jeder, der über eine E-Card verfügt und älter als 15 ist, kann in einer Apotheke fünf Selbsttests kostenlos erwerben, so der Plan. Die "Nasenbohrertests" sind leicht anwendbar und sollten verwendet werden, wenn jemand andere Personen trifft. Veitschegger ersuchte, "nicht gleich am ersten Tag in die Apotheken zu stürmen". Mitte März würden schon wesentlich mehr Tests zur Verfügung stehen als zu Beginn der Aktion.

Pakete müssen von Apotheken noch zusammengestellt werden

Für die erste Woche werden rund drei Millionen Einzeltests an die Apotheken geliefert. Zeitlich und organisatorisch sei das sehr herausfordernd, da die Einzeltests von den Apotheken zu Fünf-Stück-Paketen mit erklärendem Informationsmaterial erst noch vorbereitet werden müssen, damit die Tests überhaupt an die Menschen weitergegeben werden können.

Rund 300.000 der 8,8 Millionen E-Card-Besitzer gehen leer aus, weil sie aus der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) ausgestiegen sind, berichtete die "Kleine". Denn ohne ELGA-Anknüpfung der E-Card weiß der Apotheker nicht, ob die Person nicht schon bei anderen Apotheken ein Set abgeholt hat. Dazu zitierte die Zeitung den Chef des SPÖ-nahen Pensionistenverbands Peter Kostelka: "Es werden jene bestraft, die von einem Recht, das ihnen zusteht, Gebrauch gemacht haben."

Nicht genug Tests für alle: SPÖ kritisiert erneutes "Chaos"

"Seit Herbst fordert SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner, solche Wohnzimmertests für alle gratis und zur einfachen Eigenanwendung zu ermöglichen", erinnerte SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher am Freitag per Aussendung. Im Jänner habe die Regierung auf das Konzept eingelenkt. "Kaum geht es an die Umsetzung durch die Bundesregierung, bricht schon wieder das nächste Chaos aus", kritisierte Kucher den Umstand, dass nicht gleich Tests für alle zur Verfügung stehen.

Suche nach Lösung für ELGA-Aussteiger

"Wir schaffen heute die rechtlichen Voraussetzungen in einer Bundesratssitzung", sprach Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Freitag auf APA-Nachfrage bei einer Pressekonferenz von "Zeitdruck" in der Pandemie. Die Selbsttests würden dann ab nächster Woche ausgerollt. Derzeit gehe das über die ELGA, damit seien alle, die das "Opt-out" gewählt haben, nicht inkludiert, bestätigte der Ressortchef. "Da versuchen wir in den nächsten zwei Wochen eine Lösung zustande zu bringen", kündigte Anschober jedoch an.

Bundesrat gab grünes Licht für Gratis-Selbsttests

Der Abgabe kostenloser Corona-Selbsttests über Apotheken ab kommender Woche steht nichts mehr im Weg. Der Bundesrat hat am Freitag in einer Sondersitzung, nur zwei Tage nach dem Nationalratsbeschluss, grünes Licht für dieses Vorhaben der Regierungsparteien gegeben, berichtete die Parlamentskorrespondenz.

Neben ÖVP, SPÖ und Grünen stimmten teilweise auch die NEOS für eine entsprechende ASVG-Novelle und begleitende Gesetzesbestimmungen sowie Änderungen im Gesundheitstelematikgesetz.

Mit den Gesetzesnovellen sind auch die Pflicht zur Eintragung aller COVID-19-Impfungen in das elektronische Impfregister, erweiterte Befugnisse für Angehörige bestimmter Gesundheitsberufe im Zuge von Corona-Testungen und die Verlängerung der Stundung von Sozialversicherungsbeiträgen durch die Österreichische Gesundheitskasse um weitere drei Monate - bis Juni 2021 - auf Schiene. Zudem passierten Änderungen im Epidemiegesetz und im COVID-19-Maßnahmengesetz den Bundesrat ohne Einspruch. Sie regeln unter anderem die Ausstellung von Impfnachweisen und Genesungsbescheinigungen nach einer überstandenen COVID-19-Infektion.

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(APA/Red)

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