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Gewalt an Frauen: SPÖ Burgenland fordert nationalen Aktionsplan

Astrid Eisenkopf drängt auf nationalen Aktionsplan gegen Gewalt.
Astrid Eisenkopf drängt auf nationalen Aktionsplan gegen Gewalt. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Die SPÖ Burgenland hat bei einer Pressekonferenz am Dienstag die Forderung nach einem nationalen Aktionsplan zum Schutz von Frauen erhoben.
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Burgenlands Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ) betonte, dass die Bundesregierung eine Gesamtstrategie gegen Gewalt entwickeln und einen dauerhaften Krisenstab aus Justiz-, Frauen- und Innenministerium sowie den Gewaltschutzeinrichtungen einrichten solle. Sie äußerte Kritik daran, dass die Gewaltschutzzentren vorerst nur als Pilotprojekt umgesetzt werden.

SPÖ Burgenland kritisiert fehlenden Schutz für Frauen im Westen Österreichs

Eisenkopf äußerte die Meinung, dass eine Gesamtstrategie mit zusätzlichen finanziellen Mitteln und mehr Personal zur Gewaltschutzmaßnahmen einhergehen sollte. In der Vergangenheit haben die Länder bereits mehrfach die Forderung nach einem Aktionsplan gestellt, jedoch wurde bisher nichts unternommen. Auch bei einem Gewaltschutzgipfel wurden Experten und Bundesländer kaum einbezogen.

Die angekündigten Gewaltschutzzentren, die im Osten Österreichs im Rahmen eines Pilotprojekts errichtet werden sollen, werden als "kein schlechter Zugang" bezeichnet, sagte die Stellvertretende Landeshauptmann. Die burgenländische SPÖ ist jedoch verwirrt darüber, dass diese Zentren nicht sofort flächendeckend eingeführt werden. Klubobmann Roland Fürst hinterfragte: "Warum haben die Frauen im Westen kein Anrecht darauf?" Er betonte außerdem, dass Experten zufolge etwa 3.000 Sozialarbeiterinnen, Psychologinnen und Psychotherapeutinnen fehlen.

Untätigkeit bei Gewalt an Frauen "nicht tragbar"

Laut Eisenkopf ist ein Anstieg der Gewalt gegen Frauen anhand der steigenden Anzahl von Beratungen erkennbar. Die Tatsache, dass bisher kein Femizid im Burgenland registriert wurde, zeigt, dass die Zusammenarbeit zwischen Polizei, Justiz, Frauenberatungsstellen und Gewaltschutzzentren in Österreich funktioniert. Daher sollte eine ähnliche Vernetzung auch auf Bundesebene erfolgen.

Kritik an Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) kommt von Landesgeschäftsführerin Jasmin Puchwein, die von "Untätigkeit, in einem Bereich, wo das einfach nicht tragbar ist" spricht. Puchwein fordert die Ministerin auf, einen Teil ihres Weihnachtsgehalts an eine Gewaltschutzorganisation zu spenden, da diese wisse, wie das Geld und die Verantwortung sinnvoll eingesetzt werden könnten.

(APA/Red)

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