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Gendarmerie jagt Benzin-Diebe

Die Spritpreise steigen - immer mehr Benzin-Diebe in Vorarlberg. Allein im Unterland werden jeden Monat zehn Fälle aktenkundig. Beklaute Tankstellenpächter stöhnen, sie trifft der Treibstoff-Diebstahl voll.

“Früher gab es das fast nie, heute kann man als Pächter durchaus von ein bis zwei Benzin-Diebstählen pro Woche ausgehen”, schildert Jürgen Haag von der OMV-Tankstelle an der Bregenzer Arlbergstraße. Zuletzt verursachte ein Benzin-Dieb in Lustenau auf der Flucht einen schweren Frontalunfall. Erst seit Anfang dieses Jahres werden Treibstoffdiebstähle bei der Gendarmerie überhaupt gesondert erfasst, zuvor war das Delikt einfach zu selten. Seit Anfang der Gendarmerie-Zählung wurden demnach 92 Treibstoffdiebstähle offiziell angezeigt. Am meisten Benzin und Diesel versickert in Dornbirn und Bregenz, in Bludenz und Feldkirch sieht die Welt für Tankstellenpächter dagegen besser aus.

Hohe Dunkelziffer

Die Dunkelziffer liege aber weit höher, vermutet ein Tankstellenbetreiber aus Bludenz, der unerkannt bleiben möchte: “Viele Kollegen scheuen den Weg zur Gendarmerie – wegen zehn oder 15 Euro lohnt sich der Aufwand nicht.” Gerade in den vergangenen Monaten habe das Problem zugenommen, bestätigt ein Dornbirner Pächter. Auch die Feldkircher Jet-Tankstelle bleibt vor Benzin-Dieben nicht verschont. “Sie parken mit Lieferwagen vor dem Sichtfenster, was dahinter passiert, sieht niemand”, so Tankwart Henning Rüter.

Pächter bezahlen

Einziger Schutz für die Tankstellen-Pächter – sie bezahlen den “Schwund” aus der eigenen Tasche – ist die Videoüberwachung. Die Bilder dokumentieren den Diebstahl einwandfrei, halten auch vor Gericht. “Wenn ich zusammenzähle, was mir übers Jahr Benzin geklaut wird – da würde sich ein schöner Urlaub davon ausgehen”, sagt OMV-Tankstellenunternehmer Jürgen Haag. “Der relativ teure Treibstoff belastet die Haushaltskasse. Da spart sich mancheiner eben das Tankgeld.”

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