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Gazprom spricht von Fehler bei Siemens-Energy-Turbine

Laut dem staatlichen russichen Unternehmen Gazprom mussten die Gaslieferungen nach Europa wegen eines Konstruktionsfehlers an der Turbine der Siemens Energy eingestellt werden.
Laut dem staatlichen russichen Unternehmen Gazprom mussten die Gaslieferungen nach Europa wegen eines Konstruktionsfehlers an der Turbine der Siemens Energy eingestellt werden. ©John MACDOUGALL / AFP
Für den Lieferstopp über die Ostseepipeline Nord Stream 1 macht Gazprom einen angeblichen Konstruktionsfehler der eingesetzten Turbine von Siemens Energy verantwortlich.
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Ein Konstruktionsfehler bei der Turbine der Siemens Energy würde eine erhöhte Brand- und Explosionsgefahr darstellen, erklärte Gazprom. Deswegen habe die Technikaufsicht Rostechnadsor den Weiterbetrieb der Turbine untersagt, teilte der russische Gaskonzern am Montagabend mit. Ein Betrieb widerspreche "den Normen der russischen Gesetzgebung". Der Gaspreis war wegen des Lieferstopps am Montag stark gestiegen.

Gazprom: Konstruktionsfehler bei Turbine von Siemens-Energy

Aus der Turbine Trent 60 der Siemens Energy in der russische Pumpstation Portowaja trete Öl aus an einer Stelle, an der es sehr heiß sei, schrieb Gazprom am Montag. Das Öl könnte sich entzünden; dann bedrohe Explosionsgefahr die Sicherheit der ganzen Pumpstation. Bei einer Wartung dieser Turbine im Juli sei das Problem nicht aufgetreten. Es sei aber schon an anderen Turbinen dieses Typs beobachtet worden. Dies lasse darauf schließen, dass der Fehler in der Konstruktion angelegt sei und sich nur durch einen Umbau bei Siemens Energy beheben lasse.

Gazprom hatte nach Wartung der Turbine weiterhin kein Gas geliefert

Schon am Samstag hatte Gazprom nach einer planmäßigen Wartung der Turbine der Siemens Energy die Gaslieferungen nach Europa nicht wieder aufgenommen. Das Unternehmen begründete dies mit angeblich austretendem Öl aus dem Siemens-Aggregat.

Sprecher von Siemens Energy sieht Leck bei Turbine nicht als Grund für Gaslieferstopp

Am Montag sagte ein Sprecher von Siemens Energy, bis auf Weiteres gelte die Einschätzung, dass der mitgeteilte Befund der Gazprom, der von einem Konstruktionsfehler bei der Trubine ausgehe, keinen Grund für eine Einstellung des Betriebs darstelle. "Solche Leckagen beinträchtigen im Normalfall den Betrieb einer Turbine nicht und können vor Ort abgedichtet werden", so der Sprecher. Auch in der Vergangenheit sei es wegen solcher Öllecks nicht zu einem Stillstand gekommen.

Politische Gründe seien für Gas-Stopp von Gazprom verantwortlich

Ebenfalls für vorgeschoben hält die deutsche Bundesregierung die Fehler in der Konstruktion der Turbine der Siemens Energy. Sie wirft Moskau und dem staatlichen Unternehmen Gazprom vor, die Gaslieferungen aus politischen Gründen zu verweigern. Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck stellt sich bereits darauf ein, dass Russland über Nord Stream 1 kein Gas mehr nach Europa liefern wird. "Es kommt noch ein bisschen Gas über die Ukraine-Pipeline, aber dass Nord Stream 1 wieder aufgemacht wird, gehört nicht zu den Szenarien, von denen ich ausgehe", sagte der Grünen-Politiker am Montagabend im ZDF-"heute journal".

Der Kreml sieht die Schuld am Lieferstopp beim Westen und dessen Sanktionen gegen Russland.

(APA/Red)

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