Gazprom: Nach Nord Stream 1-Stopp mehr Gas über Ukraine

Am Samstag sollten 42,7 Millionen Kubikmeter Erdgas durch die Pipeline fließen, kündigte der russische Gasriese an. Am Freitag waren an der Einfüll-Stelle Sudscha 41,3 Millionen Kubikmeter Gas registriert worden, die durch die ukrainische Pipeline geliefert wurden. Allerdings reichen die zusätzlichen Mengen nicht aus, um den Ausfall des Gases auszugleichen, das über Nord Stream 1 gepumpt werden sollte.
Leck als Grund für Gas-Stopp über Nord Stream 1 genannt
Freitagabend hatte Gazprom überraschend mitgeteilt, die für Samstag geplante Wiederaufnahme der Gaslieferungen über Nord Stream 1 bis auf weiteres auszusetzen. Der mehrheitlich dem russischen Staat gehörende Konzern machte ein Öl-Leck verantwortlich. Deswegen könne eine Turbine nicht betrieben werden.
Deutsche Netzagentur: Mängel kein Grund für Nord-Stream-Stopp
Die deutsche Bundesnetzagentur hat Zweifel an der russischen Begründung für die Nicht-Wiederaufnahme der Gaslieferungen geäußert. "Die von russischer Seite behaupteten Mängel sind nach Einschätzung der Bundesnetzagentur technisch kein Grund für die Einstellung des Betriebs", schreibt die Behörde in ihrem am Samstag veröffentlichten Lagebericht zur Gasversorgung.
Zweifel an der Darstellung kamen am Freitagabend bereits von Siemens Energy, Hersteller der betroffenen Turbinen. Ein derartiger Befund stelle keinen technischen Grund für eine Einstellung des Betriebs dar, hieß es einer Mitteilung des Unternehmens. Solche Leckagen beeinträchtigten im Normalfall den Betrieb einer Turbine nicht und könnten vor Ort abgedichtet werden - das sei ein Routinevorgang im Rahmen von Wartungsarbeiten. Auch in der Vergangenheit sei es durch das Auftreten dieser Art von Leckagen nicht zu einem Stillstand des Betriebs gekommen.
(APA/Red)