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Gansl essen ohne Tierleid: Worauf es wirklich ankommt

Weidehaltung verhindert Tierleid: Heimische Bio-Gänse sind klar zu bevorzugen
Weidehaltung verhindert Tierleid: Heimische Bio-Gänse sind klar zu bevorzugen ©Pixabay (Sujet)
Dieser Tage kommt vielerorts Gansl auf den Tisch. So will es der Brauch zu Martini. Wer beim genüsslichen Schmausen großes Tierleid vermeiden will, sollte einiges beachten - alle Infos hier.
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Einmal im Jahr ist Ganslzeit - im November ist die nicht gerade kalorienarme und nicht unumstrittene Delikatesse omnipräsent. Manche bevorzugen inzwischen bereits vegetarische oder vegane Alternativen. Wenn es unbedingt Fleisch sein muss, sollte man jedenfalls darauf achten, dass die Tiere aus heimischen Betrieben stammen. Am besten - auch für das Tierwohl - ist natürlich Bio-Qualität. Die Stadt Wien (Abteilung Umweltschutz) informiert pünktlich zu Martini darüber, worauf zu achten ist und welche Betriebe die strengsten Auflagen rund ums Ganslessen einhalten.

Bitte nicht: Stopfgänse aus dem Ausland

Eins vorweg: Die Wahl einer heimischen Biogans aus Weidehaltung verhindert Tierleid. Im Ausland sind Stopfgänse teils nach wie vor Usus - und können auch hierzulande auf dem Tisch landen. Denn obwohl das Stopfen - also die Zwangsernährung - von Gänsen oder auch Enten in Österreich verboten ist, so kann diese Methode bei importierten Tieren sehr wohl angewandt worden sein. Das heißt, dass die Gänse - und in jüngster Zeit auch vermehrt Enten - während der Stopfperiode mehrmals täglich mit einem mit Fett angereicherten Maisbrei zwangsernährt wurden. Die Menge wird dabei gesteigert und beträgt am Ende bei mehr als dem Doppelten als zu Beginn. Im gleichen Zeitraum vergrößert sich die Leber der Tiere auf das bis zu zehnfache Gewicht und ist am Ende eine pathologische Fettleber.

Das alles kann leicht vermieden werden, wenn man beim Einkauf bewusst eine heimische Bio-Gans aus Weidehaltung wählt. Denn so ist garantiert, dass das Tier nicht zwangsernährt wurde - in kontrollierten Biobetrieben sind auch die Haltungsbedingungen deutlich besser.

Ganslessen in Bioqualität: Auf Nummer sicher gehen

Schwieriger ist es allerdings, wenn man das Gansl nicht daheim zubereitet, sondern in ein Lokal essen geht. Hier ist es zumindest gut, vorher nachzufragen, woher die verarbeiteten Tiere stammen und ob sie aus einer Weidehaltung kommen. Aber auch hier kann man neuerdings auf Nummer sicher gehen - und auf die "Natürlich gut essen"-Auszeichnung achten: Bei diesem Programm von OekoBusiness Wien werden Gastronomiebetriebe beraten und dann in Gold, Silber oder Bronze ausgezeichnet - je nachdem wie gut sie die Bio- und Nachhaltigkeitskriterien von "Natürlich gut essen" umgesetzt haben.

"Natürlich gut essen": Darauf kommt es an

"Der Vorteil dieses Programms ist, dass es nicht nur die Betriebe unterstützt - sondern auch die Information der Gäste ein wichtiger Bestandteil ist", betont Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin von Stadt Wien - Umweltschutz. "Gäste in Lokalen, die mit der "Natürlich gut essen"-Plakette gekennzeichnet sind, können sich daher sicher sein, dass hier auf die Qualität der Produkte genau geachtet wird. Denn ein achtsamer Umgang mit Lebensmitteln ist gut für den Umwelt- und Klimaschutz, für die Gesundheit der Menschen und das Tierwohl in den Herstellungsbetrieben."

Inzwischen wurden bereits mehr als 20 Lokale von "Natürlich gut essen" ausgezeichnet - darunter auch solche, die ein Gansl-Essen anbieten. Welche das sind, lesen Sie hier.

Die wichtigsten "Natürlich gut essen" Kriterien sind:

* Bio gesamt: zumindest 30 % (Bronze: mind. 30 %, Silber: über 75 %, Gold: über 90 %)
* Eier: jedenfalls Freilandhaltung (Gold: 100 % Bio)
* Milchprodukte: mind. 4 Bio-Produkte (Gold: 100 % Bio)
* Fleisch und Fisch: mind. 1 Sorte Bio (Gold: 100 % Bio), verpflichtende Herkunftsangabe
* Vegetarisches Angebot auf der Speisekarte

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