Betroffen von der Quotenregelung werden vor allem die Wien-Holding und die Wiener Stadtwerke sein. Bei letzteren, zu denen Wiener Linien und Lokalbahnen, Wien Energie und Bestattung gehören, liegt der durchschnittliche Frauenanteil in den Aufsichtsräten aktuell bei rund 38 Prozent. Die Wien-Holding kommt derzeit auf 29 Prozent, wobei das ein Durchschnittswert aller rund 80 Unternehmen, die unter dem Dach der Holding angesiedelt sind, ist. Laut einem Sprecher von Finanzstadträtin Renate Brauner kann die Quote bei den einzelnen Betrieben also deutlich variieren – sprich teils schon erfüllt werden, teils noch starken Handlungsbedarf aufweisen.
Frauenquote im Detail noch nicht geregelt
Ob die Zielsetzung von zumindest 40 Prozent flächendeckendem Frauenanteil in Aufsichtsräten der Stadt-Betriebe etwa durch eine gesetzliche Regelung erreicht werden soll oder ob betroffenen Betrieben bei Nichterfüllung Sanktionen bzw. Strafen drohen, ist noch offen. Schließlich wird mit dem rot-grünen Antrag formell nun erst einmal die Stadtregierung aufgefordert, “alle Anstrengungen zu unternehmen, damit bis Ende des Jahres 2018 der Anteil von Frauen in Aufsichtsräten jener Unternehmen, die mehrheitlich im Eigentum der Stadt Wien stehen, auf zumindest 40 Prozent erhöht wird”, wie es im Antrag heißt.
Freiwillige Selbstregulierung nicht wirksam
Brauner und Frauenberger sicherten im Vorfeld des Antragsbeschlusses jedenfalls volle Unterstützung zu und betonten via Aussendung, dass es sich bei diesem Vorstoß um “ein wichtiges Zeichen an die Privatwirtschaft und einen weiterer Schritt der konsequenten Frauenförderung” handle. Die grüne Mandatarin Martina Wurzer meinte zudem: “Die Zeit für gesetzliche Quoten in Aufsichtsräten ist reif.” Eine freiwillige Selbstregulierung diene nur dem Machterhalt männlicher Eliten, so ihr Befund. Sie forderte bei der Gelegenheit “verpflichtende Frauenquoten in Politik, Wirtschaft, Gewerkschaft, Medien, Wissenschaft, Sport, Kunst und Kultur”. (APA)