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FPÖ rudert bei Massentests zurück: Keine Empfehlungen

Norbert Hofer spricht sich weder für noch gegen die Test aus.
Norbert Hofer spricht sich weder für noch gegen die Test aus. ©APA/ROLAND SCHLAGER
Nachdem die FPÖ am Mittwochvormittag indirekt dazu aufgerufen hat, die Massentests im Dezember zu boykottieren, rudert sie nun zurück. Parteichef Hofer will keinerlei Empfehlung abgeben.
FPÖ ruft zu Massentest-Boykott auf

Die FPÖ rudert in der Debatte um Covid-Massentestungen zurück. Nachdem Vizeklubchefin Dagmar Belakowitsch am Mittwoch zum Boykott aufgerufen hatte, meldete sich Parteichef Norbert Hofer am Abend mit einem Dementi zu Wort. Hofer betonte, "dass die FPÖ keinerlei Empfehlung zur Teilnahme oder zur Nicht-Teilnahme an Testungen abgebe". Die Kritik an den Massentests bekräftigte Hofer allerdings und sieht sich darin auch durch die Teststrategie des Gesundheitsministeriums bestätigt.

Belakowitsch rief zum Boykott auf

Die FPÖ-Abgeordnete Belakowitsch hatte am Vormittag dazu aufgerufen, nicht an den von der Regierung angekündigten Massentests teilzunehmen. "Wenn Sie Weihnachten in Ruhe feiern wollen, dann lassen Sie sich nicht testen", sagte Belakowitsch bei einer Pressekonferenz. Sie begründete das mit dem Risiko, nach einem falsch-positiven Ergebnis in Quarantäne geschickt zu werden. Von ÖVP und Grünen handelte sie sich damit scharfe Kritik ein.

Hofer rückte am Abend aus, um die Debatte wieder einzufangen und betonte, dass die FPÖ keinerlei Empfehlungen abgebe. "Das ist die Entscheidung jedes einzelnen Bürgers und hängt mit Sicherheit auch von seinem persönlichen Lebensumfeld ab", so der FPÖ-Obmann. Klar müsse jedoch sein, dass es weder bei den Testungen noch bei den Impfungen einen direkten oder indirekten Zwang und keine Represseionen für Menschen geben dürfe, die sich gegen Test oder Impfung entschieden.

Priorität für Alten- und Pflegeheime

Die Kritik der FPÖ an den im Dezember geplanten Massentests bekräftigte Hofer allerdings. Der FP-Chef sieht sich darin auch durch die Teststrategie des Gesundheitsministeriums bestätigt. Diese wurde am 13. Oktober veröffentlicht und fordert ein "zielgerichtetes Vorgehen" bei Covid-Testungen. "Testen ohne begründeten Verdacht erhöht außerdem die Anzahl falsch-positiver Ergebnisse und belastet die vorhandene Testkapazität", heißt es in dem vom Gesundheitsministerium verfassten Papier. Hofer fordert daher, Alten- und Pflegeheimen Priorität zu geben: "Nicht die Skipisten stehen an erster Stelle, sondern jene einsamen Menschen, die in der letzten Phase ihres Lebens ihre Lieben nicht sehen können."

(APA/red)

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