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Forschungen an Corona-Impfstoff als Nasenspray

Die Impfstoff-Verabreichung über ein Nasenspray könnte eine Ansteckung mit dem Coronavirus verhindern.
Die Impfstoff-Verabreichung über ein Nasenspray könnte eine Ansteckung mit dem Coronavirus verhindern. ©pixabay.com (Sujet)
Die derzeit zugelassenen Corona-Impfstoffe können keine Ansteckungen verhindern. Schweizer Forscher arbeiten derzeit an einem solchen Impfstoff, der als Nasenspray verabreicht werden kann.

Ein Team um den Berner Virologen Volker Thiel hat mit dem Basler Biotechunternehmen RocketVax AG eine dreijährige Forschungskooperation unterzeichnet, um einen nasalen Corona-Impfstoffkandidaten für klinische Studien weiter zu entwickeln. Das teilte das Schweizer Nationale Forschungsprogramm "Covid-19" (NFP78) am Mittwoch mit, in dessen Rahmen die ersten Entwicklungsschritte des Vakzins unternommen wurden.

Schweizer Virologe forscht an Corona-Impfstoff als Nasenspray

Die derzeit zugelassenen Impfstoffe gegen das Coronavirus schützen zwar vor schweren Verläufen und Tod, doch Ansteckungen verhindern sie nicht. Erreichen ließe sich dies, wenn die Impfung dort eine Immunantwort induziert, wo das Virus in den Körper eindringt - in den Schleimhäuten der oberen Atemwege. An einem solchen Impfstoff, der als Nasenspray verabreicht werden soll, forschen Volker Thiel vom Institut für Virologie und Immunologie der Universität Bern und seine Kolleginnen und Kollegen der Universität Bern, der Universität Genf, der Freien Universität Berlin und des Friedrich-Löffler-Instituts.

Klinische Studie mit Biotechunternehmen RocketVax AG

Nun konnten sie mit RocketVax AG ein Biotechunternehmen gewinnen, mit dem sie den Impfstoff für eine klinische Studie der Phase 1 vorbereiten werden. Es handelt sich um einen abgeschwächten Lebendimpfstoff, der im Hamstermodell einen starken Immunschutz in den oberen Atemwegen hervorrufen konnte, wie die Forschenden bereits zeigen konnten.

Nasenspray-Impfstoff auch für neue Virusvarianten geeignet

Ein Vorteil des Impfstoffs ist, dass er auch bei neuen Virusvarianten würde, weil er alle Virusproteine und nicht nur das Spike-Protein beinhaltet. Zudem würde die Verabreichung über ein Nasenspray nicht nur vor Ansteckungen schützen, sondern wäre auch einfacher zu handhaben als Spritzen. Stabil soll der Impfstoff auch bei höheren Temperaturen sein, was Transport und Lagerung vereinfachen würde.

Laut der Mitteilung eröffnet die Forschungskooperation die Perspektive, "nach erfolgreichem Abschluss der klinischen Studien künftig einen Impfstoff in der Schweiz zu produzieren und weltweit zur Verfügung zu stellen", so die Hoffnung.

(APA/Red)

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