Zwischen 2015 und 2019 ist der Feuerbestattungsanteil in Wien um immerhin 5 Prozent gestiegen. Es wird davon ausgegangen, dass die Nachfrage auch in den kommenden Jahren weiter steigt, weshalb das Krematorium Wien-Simmering bis Ende 2022 erweitert wird.
Krematorium Wien wird erweitert: Neue Möglichkeiten bei Feuerbestattungen
Durch den Zubau sollen die Kapazitäten erheblich erweitert werden. Es wird ein neuer Kühlraum und ein neuer Krematoriumsofen installiert. Zudem soll den Angehörigen künftig ein mit modernster Technik ausgestatteter Verabschiedungsraum für Trauerfeiern zu Verfügung stehen, der auch großzügige Ausblicke in den umgebenden Grünraum ermöglicht.
Neben der traditionellen Verabschiedung ist es ab 2022 auch möglich, bei einer "Verabschiedung ins Feuer", als bei der Einfuhr des Sargs in den Ofen, anwesend zu sein.
Für die Gestaltung der Zusatzräume zeichnet das Grazer Büro projektCC zt GmbH verantwortlich. Ihre Einreichung wurde von der Jury unter 38 Wettbewerbsbeiträgen zur Siegerin gekürt. Neben Funktionalität, Ökologie und Wirtschaftlichkeit sei auch der Verbindung mit dem denkmalgeschützten Bestandsgebäude besondere Bedeutung bei den Anforderungen zugekommen, wurde heute versichert. Demnach heißt es in der Jurybegründung auch, dass der Zubau "sich in angemessenem Abstand zum Bestandsgebäude der Silhouette des Holzmeister-Baus unterordnet, aber die erforderlichen Funktionen in einem selbstbewussten, kompakten und doch gegliederten Volumen platziert".
Das älteste Krematorium Österreichs in Wien
Beim Krematorium Wien handelt es sich um das älteste Krematorium Österreichs. Es wurde am 17. Dezember 1922 durch den damaligen Wiener Bürgermeister Jakob Reumann eröffnet.
Die Kosten für den Umbau, der pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum abgeschlossen sein soll, werden auf 6,25 Millionen Euro geschätzt.
Im Jahr 2018 - für das Vorjahr gibt es noch keine Zahlen - fanden laut jüngstem statistischen Jahrbuch der Stadt Wien 4.400 Urnenbestattungen bei insgesamt 13.415 Begräbnissen statt. Das entspricht fast einem Drittel. Zum Vergleich: 2010 waren es rund 25 Prozent, 2015 rund 28 Prozent.
(Red.)