Familien im Pandemiestress: Es muss nicht immer eine Scheidung sein

Die Coronavirus-Pandemie hat auch Auswirkungen auf die Zahl der Scheidungen. Während in der Krise viele Paare noch zusammenhielten, gab es im Herbst einen Überschuss an Scheidungen. Laut Rechtsanwältin Katharina Braun schweißte der Lockdown viele Paare zusammen, mit der Lockerung der Maßnahmen lockerten sich aber auch viele Ehen.
Eltern oft überfordert
Auch die Fälle von Überforderung von Eltern nahmen in der Pandemie zu: Gefährdungsmeldungen von Schulen oder Nachbarn, Auseinandersetzungen mit dem Jugendamt - in der Pandemie haben sich laut Braun diese Fälle gehäuft. "Es gibt relativ viele Kindesabnahmen in Österreich. Das ist aber immer die letzte Stufe, grundsätzlich schaut man darauf, dass Kinder bei den Eltern verbleiben“, so die Rechtsanwältin. Da sei es jedoch wichtig, dass man mit den Ämtern kooperiert und sich auch selbst Hilfe holt.
"Auswege" in Gewalt und Sucht
Zunahmen beobachtete die Rechtsanwältin auch bei Gewalttaten in Beziehungen und Süchten. Besonders Computersucht oder Pornosucht habe in der Pandemie rasant zugenommen. Bei krankhaften Süchten ist rechtlich allerdings Vorsicht geboten: "Wenn jemand krank ist, kann ich mich mitunter schwerer scheiden lassen, denn es gilt in Österreich nach wie vor die Verschuldensscheidung", so Braun.
Das volle Interview und weitere Einblicke, etwa zu Eheverträgen während der Ehe oder Unterhaltszahlungen, gibt es im "Heast Oida"-Podcast:
(red)