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Fall Leonie: Auslieferung von Verdächtigem steht bevor

Die 13-jährige Leonie wurde Ende Juni Tot in der Donaustadt gefunden.
Die 13-jährige Leonie wurde Ende Juni Tot in der Donaustadt gefunden. ©APA/HERBERT NEUBAUER
Ein Verdächtiger im Todesfall der 13-jährigen Leonie könnte bald von Großbritannien ausgeliefert werden. Die entscheidende Anhörung vor Londoner Behörden hätte heute stattfinden sollen, wurde aber vertagt.
London liefert Verdächtigen wohl erst 2022 aus
Vierter Verdächtiger in London gefasst

In London ist heute, Donnerstag, die Entscheidung über die Auslieferung eines 23-jährigen Afghanen nach Österreich vertagt worden. Er ist Verdächtiger im Fall eines im Juni 2021 in Wien getöteten 13-jährigen Mädchens. Die nächste Verhandlung findet am 12. Jänner statt, um dem Anwalt des Beschuldigten, der sich derzeit in Corona-Quarantäne befindet, zusätzliche Zeit für Beratungen mit seinem Mandanten zu geben.

Konkret will der Anwalt im Gespräch mit dem 23-Jährigen klären, ob Rechtsmittel gegen dessen Auslieferung eingelegt werden sollen oder nicht. Denn es sei aus Sicht der Verteidigung aktuell nicht sicher, ob es zu einer Anklage durch die Staatsanwaltschaft in Österreich kommen werde - laut britischem Recht eine Voraussetzung für eine Abschiebung, berichtete die englische Online-Ausgabe der Zeitung "Daily Mail" am Donnerstag.

Anwalt geht von Auslieferung aus

"Ich gehe davon aus, dass der Auslieferung stattgegeben wird", zeigte sich der Anwalt der Eltern des getöteten Mädchens, Florian Höllwarth, vor der entscheidenden Anhörung durch die britischen Behörden optimistisch. Gleichzeitig sei aber "davon auszugehen, dass der Beschuldigte Rechtsmittel einlegen wird" und sich die tatsächliche Auslieferung hinauszögert.

DNA-Spuren von 22-Jährigem auf Leonies Körper gefunden

Der 22-Jährige und zwei weitere junge Männer - sie waren zum Tatzeitpunkt 16 beziehungsweise 18 Jahre alt - gelten als Hauptverdächtige. Ihre DNA-Spuren wurden auf dem Körper der Getöteten gefunden. Die 13-Jährige war im Juni 2021 infolge einer Suchtmittelvergiftung und Erstickens gewaltsam zu Tode gekommen. Die toxikologische Untersuchung hatte ergeben, dass das Mädchen eine Überdosis MDA (Methylendioxyamphetamin) erhalten hatte, dazu wurden Spuren mehrerer Amphetaminderivate sowie von THC (Cannabis) nachgewiesen. Außerdem wurden Male entdeckt, wie sie bei einem Erstickungsvorgang, einer Brustkorbkompression oder aber auch bei einem Würge-Angriff zustande kommen. Auch für die Vergewaltigung fand die Gerichtsmedizin Spuren.

Vierter Mann in Strafhaft

Gegen einen vierten Mann, der zunächst mit dem Fall in Verbindung gebracht worden war, wird aktuell nicht mehr ermittelt. Er sitzt aber wegen anderer Delikte in Strafhaft.

(APA/red)

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