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Ex-Freundin gestalkt: Student in Wien verurteilt

Der Student wurde am Wiener Landesgericht verurteilt.
Der Student wurde am Wiener Landesgericht verurteilt. ©APA/HANS PUNZ
Ein Student konnte das Ende einer Beziehung nicht aktzeptieren und begann seine Ex-Freundin zu stalken. Heute wurde er am Wiener Landesgericht verurteilt.

Ein Student, der das Ende einer mehrmonatigen Beziehung zu einer Kommilitonin nicht akzeptiert hat, hatte am Donnerstag am Wiener Landesgericht Erklärungsbedarf. Als er mitbekam, dass seine Ex einen neuen Freund hatte, legte er ein Verhalten an den Tag, das Richterin Minou Aigner "Hardcore" nannte. Der 24-Jährige wurde wegen beharrlicher Verfolgung rechtskräftig zu drei Monaten bedingt verurteilt.

Student lernte Frau über Dating-Plattform kennen

Außerdem wurde ihm die Weisung erteilt, eine bereits begonnene Psychotherapie fortzusetzen und dem Gericht regelmäßig entsprechende Bestätigungen zu übermitteln. Der Student hatte die junge Frau im August 2018 über eine Dating-Plattform kennengelernt. "Es war eine harmonische und schöne Beziehung", erinnerte er sich im Grauen Haus. Lange hielt das Glück nicht, Anfang Jänner 2019 machte sie mit ihm Schluss: "Das Problem war mein Alkoholkonsum."

Das Single-Dasein war für den Studenten zunächst kein Problem. Dann lernte seine Ex jedoch einen neuen Mann kennen und lieben, worauf der 24-Jährige aus dem Ruder lief. Er meldete seine Ex und ihren neuen Freund bei etlichen pornografischen Websites an, versuchte deren Konten bei Sozialen Medien zu hacken, meldete die beiden zur Impfung gegen Covid-19 an und bestellte im Namen der Ex-Freundin ein Hörgerät. Außerdem zeigte er die Mutter der jungen Frau bei der Polizei an.

Student schickte Ex-Freundin 287 unerwünschte Nachrichten

"Das ist der Wunsch, den anderen zu zerstören", echauffierte sich die Richterin. "Er hat sich freiwillig in Therapie begeben. Er ist jetzt in fachärztlicher Behandlung", betonte Verteidiger Herbert Eichenseder. Sein Mandant hatte seiner Kurzzeit-Partnerin von April 2020 bis einschließlich 28. April 2021 laut Anklage 287 unerwünschte Nachrichten zukommen lassen, ihrem neuen Freund immerhin mehr als 100. Der 25-Jährige musste sogar psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen, weil ihn sein zudringlicher Vorgänger dermaßen seelisch belastete.

Er habe inzwischen dem Alkohol abgeschworen und das neue Glück seiner Ex akzeptiert, betonte der Angeklagte am Ende der Gerichtsverhandlung. Er gelobte, das Paar jetzt in Ruhe zu lassen. Nach erfolgreichem Abschluss seines Studiums strebt der 24-Jährige eigenen Angaben zufolge eine diplomatische Karriere an.

(APA/Red)

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