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Evakuierung von Anrainern: Selbstgebauter Sprengstoff aus Wiener Garten geborgen

Anrainer eines Wiener Einfamilienhauses in der Donaustadt mussten evakuiert werden, weil im Garten des Hauses ein selbstgemachter Sprengstoff vermutet wurde.
Anrainer eines Wiener Einfamilienhauses in der Donaustadt mussten evakuiert werden, weil im Garten des Hauses ein selbstgemachter Sprengstoff vermutet wurde. ©LPD Wien
Am Montag kam es zu einem Großeinsatz im Garten eines Einfamilienhauses in Wien-Donaustadt, da dort ein hochexplosiver selbsthergestellter Sprengstoff vermutet wurde.
Selbst gebaute Rohrbombe explodierte in Wien-Donaustadt
Rohrbombe in Wien explodiert: 46-Jähriger in U-Haft

Nach dem Tipp eines im Sommer 2021 festgenommenen Mannes hat die Wiener Polizei auf dessen Grundstück in Wien-Donaustadt am Montag selbstproduzierten Sprengstoff ausgegraben. Der Einsatz dauerte etwa fünf Stunden, wegen der Brisanz des Materials erließ die Polizei ein Platzverbot. Anrainer mussten währenddessen ihre Häuser verlassen. Der überaus brisante Stoff wurde laut Polizeisprecher Philipp Haßlinger letztlich geborgen und sollte in weiterer Folge kontrolliert gesprengt werden.

Evakuierung: Sprengstoff aus Wiener Garten geborgen

Ausgangspunkt war die Festnahme des damals 46-jährigen Inhabers des Einfamilienhauses nahe der Kirschengasse Ende August 2021, nachdem ihm eine selbst gebaute Rohrbombe in der Hand detoniert war. Er rief die Rettung, welche die Polizei verständigte. Als die Uniformierten eintrafen, verschanzte er sich in dem Haus. In fünfstündigen Verhandlungen wurde er dazu bewegt, das Gebäude freiwillig zu verlassen. Im Februar 2022 wurde der Mann in den Maßnahmenvollzug genommen. Er leidet an einer bereits zum Tatzeitpunkt bekannten paranoiden Schizophrenie.

Mann gab Polizisten Tipp: Sprengstoff befände sich im Garten

Dem Mann dürfte es nun besser gehen. Er erzählte Polizisten, dass in seinem Garten weiterer Sprengstoff vergraben ist. So kam es gestern zu der Aktion, an der die Brandermittler des Landeskriminalamtes, Beamte der örtlich zuständigen Polizeiinspektion, weitere Uniformierte und der Entschärfungsdienst der Direktion für Spezialeinheiten des Innenministeriums samt Bergeroboter beteiligt waren. Die Berufsfeuerwehr, die Berufsrettung und die Wiener Linien unterstützten den Einsatz. Insgesamt waren 68 Menschen mit 23 Fahrzeugen an der Suche und Bergung des Sprengstoffes beteiligt.

Polizei, Entschärfungsdienst und Berufsfeuerwehr Wien im Einsatz

Der Inhaber hatte präzise Angaben gemacht und den Beamten genau die Stelle beschrieben, wo der Sprengstoff vergraben war. Er hatte ihnen auch mitgeteilt, in welcher Tiefe sie suchen müssten. So ging der Einsatz relativ schnell. In einem halben Meter Tiefe fanden die Polizisten eine etwa zur Hälfte mit Sprengstoff angefüllte PET-Flasche. Bei dem hochbrisanten Material handelte es sich um selbst hergestelltes Acetonperoxid (TATP). Nach dem Abtransport konnten die Anrainer deutlich früher als befürchtet in ihre Häuser zurückkehren.

Rasenmäher explodierte einer Frau bei Arbeiten im Garten

Dass in dem Garten es auch nach der Festnahme des Inhabers noch Gefährliches gibt, wurde im vergangenen Juni klar: Laut "Kurier" (Dienstagsausgabe) explodierte einer Frau bei Arbeiten ein Rasenmäher. Offenbar dürft sie mit dem Gerät über eine vergrabene Sprengvorrichtung gefahren sein. Die Frau wurde verletzt und musste in ein Krankenhaus gebracht werden.

(APA/Red)

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