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Europa verschärft Maßnahmen gegen Epidemie weiter

Situation in Italien äußerst angespannt
Situation in Italien äußerst angespannt ©APA
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Nicht nur in Österreich wurden drastische Maßnahmen ergriffen. Polen und die Ukraine etwa wollen Schulen schließen. Die Regierung im besonders stark betroffenen Italien kündigte ein Notprogramm an. China, dem Ausgangspunkt der Epidemie, meldete unterdessen eine weitere Entspannung der Lage.

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In Europa sind Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Epidemie am Mittwoch weiter verschärft worden. Nicht nur in Österreich wurden drastische Maßnahmen ergriffen.

Polen und die Ukraine etwa wollen Schulen schließen. Die Regierung im besonders stark betroffenen Italien kündigte ein Notprogramm an. China, dem Ausgangspunkt der Epidemie, meldete unterdessen eine weitere Entspannung der Lage.

Die Hälfte der 25 Milliarden Euro des Coronavirus-Notprogramms stehe für Sofortmaßnahmen zur Verfügung, teilte Italiens Regierungschef Giuseppe Conte nach Agenturberichten mit. Die andere Hälfte sei für "mögliche weitere Bedürfnisse" des Landes im Kampf gegen das Virus gedacht.

In der Nacht auf Dienstag hatte Conte das ganze Land bereits zur "Schutzzone" mit umfangreichen Reisebeschränkungen und Versammlungsverboten erklärt. Reisen sind nur noch aus dringenden beruflichen oder gesundheitlichen Gründen erlaubt, alle kulturellen, religiösen und Sportveranstaltungen wurden untersagt. Die Schulen und Hochschulen des Landes wurden schon vorher geschlossen.

10.000 Infizierte in Italien

In Italien haben sich bereits mehr als 10.000 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Mehr als 630 Infizierte starben. In Spanien wurden bisher mehr als 2.000 Infizierte und 47 Todesopfer registriert, in Frankreich mehr als 1.700 Infizierte und 33 Todesopfer. Danach folgt Deutschland mit mehr als 1.600 Infektionen und drei Todesopfern.

Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki verkündete am Mittwoch eine zweiwöchige Schließung aller Kindergärten, Schulen, Universitäten sowie Kultureinrichtungen. "Der Kampf gegen die Ausbreitung des Virus ist für uns eine Priorität", begründete er die Entscheidung. Polen hatte zuvor bereits Gesundheitschecks an seinen Grenzen und ein Verbot von Massenveranstaltungen beschlossen.

Die Ukraine schließt ab Donnerstag Schulen und Hochschulen für drei Wochen, Veranstaltungen mit mehr als 200 Teilnehmern wurden untersagt. In der Hauptstadt Kiew werden auch Kindergärten und Vergnügungsstätten geschlossen, wie Bürgermeister Witali Klitschko mitteilte.

Deutschland bei Schulschließungen skeptisch

In Deutschland gibt es kein landeseinheitliches Verbot von Großveranstaltungen. Schulschließungen steht Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) skeptisch gegenüber.

In Slowenien werden an der Grenze zu Italien an sechs Kontrollpunkten eingerichtet Gesundheitschecks durchgeführt werden. Serbiens Behörden haben alle öffentlichen Versammlungen in geschlossenen Räumen mit mehr als 100 Teilnehmern untersagt. Nach der Hauptstadtregion Madrid will auch Katalonien mit einer Schließung aller Schulen gegen die Ausbreitung des Coronavirus ankämpfen.

New York setzt Nationalgarde ein

Der US-Bundesstaat New York setzt im Kampf gegen die Epidemie nun die Nationalgarde ein. Wie Gouverneur Andrew Cuomo am Dienstag ankündigte, sollen die Nationalgardisten in der New Yorker Vorstadt New Rochelle in einer neu eingerichteten Sicherheitszone Einwohner mit Lebensmitteln versorgen und öffentliche Einrichtungen säubern.

Während die Infektionszahlen in anderen Weltregionen immer weiter zunehmen, hat China nach eigenen Angaben den Höhepunkt der Epidemie bereits hinter sich. Die nationale Gesundheitskommission gab am Mittwoch lediglich 22 neue Todesfälle und 24 neue Infektionsfälle bekannt.

Die Restriktionen in der Millionenmetropole Wuhan, dem bisherigen Epizentrum der Epidemie, wurden gelockert. Einige Unternehmen in der Hauptstadt der Provinz Hubei dürfen ihren Betrieb wieder aufnehmen. Ankömmlinge aus dem Ausland müssen in Peking nun allerdings zwei Wochen in Quarantäne.

(APA)

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