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EU-Aktion gegen Finanzierung von Terrorismus gefordert

Bei dem Anschlag in Wien wurden vier Passanten getötet.
Bei dem Anschlag in Wien wurden vier Passanten getötet. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Nach dem Anschlag in Wien fordern die "frugalen" EU-Staaten eine Atkion gegen die intransparente Terrorismusfinanzierung.
Passanten bei Anschlag getötet
Wien-Attentäter war vorbestraft

Österreich, die Niederlande, Schweden, Dänemark und Finnland drängen nach dem islamistisch motivierten Terroranschlag in Wien auf ein Handeln der EU gegen die Terrorismusfinanzierung. Die Europa- und Außenminister der fünf "frugalen" EU-Staaten forderten bei einem Treffen am Donnerstag in Wien "eine gemeinsame EU-Aktion, um "die intransparente Finanzierung von nationalen zivilen und religiösen Organisationen zu begrenzen, die negativ auf unsere Gesellschaft einwirken".

Verstärkte Kooperation für Bewältigung der Terror-Bedrohung

"Wir müssen deshalb unsere Kooperation auf EU-Ebene verstärken, um unsere Sicherheit zu verbessern und unsere gemeinsamen Bemühungen zu verstärken, Erkenntnisse über terroristische Foreign Fighters sowie einheimische radikalisierte Personen zu teilen und eine Politik und politische Maßnahmen voranzubringen, um die Bedrohung zu bewältigen", heißt es in der APA vorliegenden Erklärung weiters.

"Wir verurteilen auf das Schärfste den entsetzlichen Terroranschlag in Wien am 2. November 2020 und stehen gemeinsam und geschlossen im Kampf gegen Terrorismus, Hass und gewalttätigen Extremismus", betonten die fünf Europa- und Außenminister. Diese Anschläge seien "Angriffe auf unsere gemeinsamen Rechte und unsere gemeinsamen Europäischen Werte. Wir stehen zusammen für Freiheit und Gerechtigkeit, Einschüchterung wird nicht toleriert." In der Erklärung werden überdies alle Formen von Rassismus, Antisemitismus und Xenophobie verurteilt, sowie die Bedeutung des Kampfes gegen die Intoleranz hervorgehoben.

EU-Minister sprachen Betroffenen von Wien-Anschlag Beileid aus

Den Familien der Terroropfer sprachen die EU-Minister ihr Beileid aus, den Verletzten wünschten sie eine rasche Genesung. "Unsere Gefühle und unsere Solidarität sind mit diesen unschuldigen Zivilisten sowie mit den Polizeibeamten." In der Erklärung wird auch die Notwendigkeit der Unterstützung für die Opfer von Terroranschlägen betont.

Terrorfinanzierung ausländischer Staaten im Visier

Nach dem Terroranschlag in Wien wollen Österreich und mehrere europäische Länder enger im Kampf gegen den Terrorismus zusammenarbeiten. Ein Punkt ist der Stopp von Finanzierung von Terrorismus durch ausländische Staaten. Der niederländische Außenmister Stef Blok entzündete am Montag gemeinsam mit Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) nahe der Seitenstettengasse in Wien eine Kerze zum Gedenken an die Opfer des Terroranschlages vom Montag.

Edtstadler zeigte sich sehr geehrt von Bloks Besuch in Wien. "Es ist mehr als ein Symbol, dass ein Außenminister hier herkommt und mit Österreich gedenkt", sagte sie. "Wir sind alle sehr geschockt, aber wir müssen jetzt ins Handeln kommen. Wir müssen für unsere europäischen Werte kämpfen", so Edtstadler.

"Wir werden unser Äußerstes geben , um den schlechten Einfluss ausländischer Staaten zu stoppen in Hinblick auf Radikalisierung durch Moscheen oder wo auch immer. Wir möchten unser Äußerstes geben, um für unsere Werte zu kämpfen, für eine offene Demokratie und für unsere europäische Lebensart", so Edtstadler, die weitere Diskussionen dazu auf europäischer Ebene ankündigte.

Blok betonte, es sei ihm wichtig, hier zu sein und zu zeigen dass die Niederlande mit Österreich gemeinsam stünden und um die Opfer trauerten. "Es unterstreicht die Notwendigkeit, bei der Bekämpfung des Terrorismus zusammenzuarbeiten", sagte der niederländische Außenminister. Auf europäischer Ebene bedeute dies einen Austausch von Informationen über Terror-Netzwerke und Radikalisierung sowie über Erfahrungen mit De-Radikalisierung .

"Wir sehen eine Finanzierung durch bestimmte Länder oder Organisationen, die muslimische Jugendliche zu Hass und Extremismus aufhetzen", sagte Blok. Es gehe nun darum, wie solche Finanzströme zu stoppen wären und wie der großen Zahl moderater Muslimen zu helfen sei, die einen guten Einfluss ausüben würden.

(APA/Red)

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