„Es gibt Kritik und Unverständnis“ – Lebenshilfe Vorarlberg über die Sparmaßnahmen

Nachdem das Land Vorarlberg die Mittel gekürzt hatte, sieht sich die Lebenshilfe gezwungen, Standorte zu schließen und Leistungen einzustellen. Die Geschäftsleitung bestätigt gegenüber VOL.AT die einschneidenden Maßnahmen.
In einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber VOL.AT erklärt die Geschäftsführung:
- „Wir haben uns unter anderem dazu entschlossen, zwei Standorte der Kantine.L aufzulösen. Zusätzlich werden wir zwei Werkstätten-Standorte in Hörbranz zusammenlegen, um Synergien zu nutzen.“

Auch die Einführung von Herbstferien – in Kooperation mit der Caritas – ist Teil des Pakets.
Keine Rücklagen, keine Alternativen
Die Frage, ob es andere Möglichkeiten gegeben hätte, verneint die Geschäftsführung deutlich.
- „Rücklagen gibt es keine in der Lebenshilfe Vorarlberg“, heißt es in der Stellungnahme weiter.
Bereits laufende Einsparungen reichen nicht aus, weshalb nun zusätzliche Schritte gesetzt werden mussten. Die Maßnahmen seien nach „intensiven Überlegungen, Abwägungen und Berechnungen“ beschlossen worden.
Sorgen, Kritik und Verärgerung
Wie hat die Belegschaft auf die angekündigten Maßnahmen reagiert? Die Geschäftsführung zeigt sich bemüht, den Dialog offen zu führen. Gespräche würden aktiv angeboten und auch angenommen.
- "Es gibt Kritik und Unverständnis vonseiten der Mitarbeiter*innen und von Angehörigen, verbunden mit Sorgen und auch Verärgerung, dass die Einsparungen des Landes ausgerechnet Menschen mit Behinderungen treffen."
Weitere Maßnahmen in Prüfung
Trotz der angekündigten Maßnahmen sei das Sparziel von 1,7 Millionen Euro noch nicht erreicht. Weitere Kürzungen in den Bereichen Verwaltung und Mobilität werden laut Lebenshilfe derzeit geprüft.
Geschäftsführerin Michaela Wagner-Braito betont:
- „Wir sind überzeugt: Wenn jeder einen Beitrag leistet, können wir als Lebenshilfe langfristig die wesentlichen Dienstleistungen für die Klient*innen aufrechterhalten.“
Was die Kürzungen konkret bedeuten
Die betroffenen Klientinnen, Angehörigen und gesetzlichen Vertreterinnen werden aktuell standortspezifisch informiert. Unklar bleibt vorerst, welche Auswirkungen weitere Kürzungen haben könnten.
(VOL.AT)