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1,7 Millionen Euro fehlen: Lebenshilfe Vorarlberg schließt Standorte und streicht Angebote

Lebenshilfe Vorarlberg muss 1,7 Millionen Euro einsparen.
Lebenshilfe Vorarlberg muss 1,7 Millionen Euro einsparen. ©Lebenshilfe Vorarlberg; Canva
VOL.AT liegt ein internes Schreiben der Lebenshilfe Vorarlberg vor. Jetzt ist klar: Mehrere Angebote und Standorte stehen vor dem Aus – darunter auch bekannte Einrichtungen.
Auf Kürzungen folgen nun zusätzliche Schließtage im ambulanten Angebot

Der Lebenshilfe Vorarlberg wurde vom Land Vorarlberg beziehungsweise vom Sozialfonds aufgefordert, 1,7 Millionen Euro einzusparen. In einer internen E-Mail, die VOL.AT vorliegt, informiert die Geschäftsleitung über umfassende und drastische Maßnahmen, die nun umgesetzt werden müssen.

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Werkstätten-Zusammenlegung in Hörbranz

  • Die Werkstätten Hörbranz Ecopark und Staudachweg werden zusammengeführt.
  • Der Standort Ecopark wird bis spätestens 31. Juli 2025 geschlossen.
  • Klient*innen und Mitarbeitende sollen in die Werkstätte Staudachweg oder andere Einrichtungen wechseln.

Zwei Kantinen-Standorte schließen

Auch zwei Standorte der Kantine.L werden aufgelöst:

  • BG Bregenz (Blumenstraße): Schließung mit 31. Juli 2025
  • Wildpark Feldkirch: Schließung mit 7. Dezember 2025

Begründet wird dieser Schritt mit dem steigenden Unterstützungsbedarf vieler Klientinnen und einem Rückgang des Interesses an gastronomischen Tätigkeiten.

  • Zwei Klientinnen konnten an anderen Standorten untergebracht werden.
  • Sechs Mitarbeitende sind betroffen und sollen bei der Arbeitsplatzsuche unterstützt werden.

Herbstferien in den Werkstätten eingeführt

  • Künftig wird es analog zum Schulsystem auch in den Werkstätten der Lebenshilfe Herbstferien geben.
  • Ziel ist die Reduktion von Abrechnungstagen und eine moderate Anpassung des Personalschlüssels.
  • Gleichzeitig sollen Mitarbeitende in dieser Zeit Tagesdienste im Bereich Wohnen übernehmen.

Aktivtage werden abgeschafft

  • Die Aktivtage zur Entlastung von Angehörigen entfallen mit sofortiger Wirkung.
  • Aufgrund von Personalmangel konnte dieses Angebot zuletzt nur noch an fünf Standorten für insgesamt 25 Klient*innen aufrechterhalten werden.

Keine Mobilitätstickets mehr

  • Die Kostenübernahme für Mobilitätstickets wird mit sofortiger Wirkung eingestellt.
  • Dabei habe es sich laut Schreiben um eine freiwillige Leistung der Lebenshilfe gehandelt, die man sich nun nicht mehr leisten könne.

Weitere Einsparungen in Planung

Mit diesen Maßnahmen sei das Einsparziel von 1,7 Millionen Euro noch nicht erreicht. Weitere Kürzungen werden derzeit in den Bereichen Verwaltung und Mobilität geprüft.

"Nur wenn jeder einen Beitrag leistet"

In dem Schreiben betont die Geschäftsführung um Mag. Michaela Wagner-Braito, dass die Entscheidungen nicht leichtgefallen seien:

"Nur wenn jeder einen Beitrag leistet, können wir als Lebenshilfe langfristig die wesentlichen Dienstleistungen für die Klient*innen aufrechterhalten."

Geschäftsführerin Mag. Michaela Wagner-Braito
Geschäftsführerin Mag. Michaela Wagner-Braito ©Lebenshilfe Vorarlberg

Alle betroffenen Klientinnen, Angehörigen und gesetzlichen Vertreterinnen sollen gesondert informiert werden.

(VOL.AT)

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