Erster Islamischer Friedhof eröffnet in Wien-Liesing

Bis zu 4.000 Tote sollen auf der 3,4 Hektar großen Grabstätte, die von der Gemeinde zur Verfügung gestellt wird, ihre letzte Ruhe finden. Aufgrund von Mangel entsprechender Parzellen am Wiener Zentralfriedhof kam der Wunsch auf, einen eigenen islamischen Friedhof zu errichten, um nicht zuletzt eine Exhumierung nach 10 Jahren zu vermeiden. Gerade im Judentum und im Islam ist eine ununterbrochene Totenruhe so Omar Al-Rawi.

Die Toten werden nach österreichischer Vorschrift im Sarg bestattet, anders als im islamischen Ritus üblich, der die Beerdigung nur im Leichentuch vorsieht .Auch in Wien ruhen die Toten senkrecht im Grab und blicken in Richtung Mekka.

Mit der Eröffnung des ersten islamischen Friedhofes wird auch dem Wunsch der über 400.000 in Österreich lebenden Muslimen nachgegangen, die dort begraben werden möchten, wo sie sich zu Hause fühlen, so Omar Al-Rawi. Denn dort wo man beerdigt wird, so Al-Rawi weiter, hat man auch Wurzeln geschlagen. Für ihn ist der Wunsch vieler Muslime, in Österreich begraben zu werden ein wichtiger Schritt zur Integration und ein Zeichen, dass viele eine neue Heimat gefunden haben.

Im Bereich Sicherheit setzt man auf einen Friedhofswärter, der in einer Dienstwohnung direkt neben dem Friedhof wohnen soll und für Rundgänge innerhalb des Geländes verantwortlich ist. Aus Respekt vor der Totenruhe verzichtet man auf Videoüberwachung und Polizeischutz.

Fast zwei Jahrzehnte haben die Verhandlungen zwischen der Islamischen Glaubensgemeinschaft und der Stadt Wien gedauert bis die Widmung eines eigenen Grundstückes zur Errichtung eines islamischen Friedhofs erfolgte.

Östrreichs erster islamischer Friehof eröffnet