250 Meter und 60 Stockwerke hoch ist der futuristische Turm von Dominique Perrault, der auf der Wiener Donauplatte thront – 93.600 Quadratmeter Platz. 300 davon gehören seit 7. Jänner dem bekannten Wiener Schönheitschirurgen. “Natürlich ist es schon die Eitelkeit auch”, gab Worseg einen seiner Beweggründe an, ins höchste Haus Österreichs einzuziehen. “Ein Geschenk, das wir uns selbst gemacht haben”, so der Chirurg, der hier mit einem Team aus drei weiteren Kollegen residieren wird.
Hochhaus ist zum Teil noch Baustelle
Die Kundschaft muss ihren Weg in den 52. Stock auch erst einmal finden: Durch die zu Teilen immer noch aus Baustellen bestehende Donau City, hinein in den Turm, durch einen streng überwachten Eingangsbereich bis hin zu den High-Tech-Liften. Hier drückt man keine Knöpfe mehr, man gibt seine Zieletage auf einem Touchscreen bekannt – eine Computerstimme verrät dann den richtigen Lift. Steigt man ein, gibt es keine Möglichkeit für Meinungsänderungen, der Aufzug fährt durch.
Schönheitschirurg über den Dächern Wiens
Schon während der Fahrt hinauf wird spekuliert, wie der raketenartige Anstieg den zukünftigen Patienten wohl bekommen wird – noch muss man sich aber nicht sorgen: Chirurgische Eingriffe sind für diesen Standort derzeit noch nicht geplant. Erst einmal wird abgewartet, wie das Angebot, das durch den “Standort mit viel Internationalität” vor allem auch ausländische Kunden aus Russland und dem arabischen Raum anziehen soll, ankommt. Das Geschäft boomt immerhin: 50.000 ästhetische Eingriffe – operativ und nonoperativ – werden pro Jahr in Österreich verzeichnet.
DC-Tower bietet spektakuläre Aussicht
Die durchdesignte Gebäudetechnik des Towers ist jedoch bereits für alle Eventualitäten ausgelegt: Spezielles Licht bietet Helligkeit ohne die bekannte Neon-Blässe, das Gebäudeklima wird zentral geregelt. Einzig der spektakulären Aussicht ist das ein bisschen abträglich: Um Energie zu sparen und die Abkühlung im Winter bzw. das Aufheizen im Sommer zu verhindern, ist jedes zweite der großen Panoramafenster mit schwarzem Geflecht vergittert.
Schönheitschirurg Worseg befindet sich auf jeden Fall in bester Gesellschaft: Der Pharmakonzern Baxter ist bereits eingezogen, ein John-Harris-Fitnessstudio und ein Hotel der spanischen Kette Melia folgen. In den obersten Stockwerken soll der Blick für eine Bar und ein Restaurant und eventuell die eine oder andere Luxuswohnung genutzt werden. Der Rest des Turms besteht vor allem aus Büroflächen. (APA)