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Erneut scharfe Kritik von Rogan

Österreichs Schwimmstar Markus Rogan hat neuerlich scharfe Kritik an Verbandspräsident Paul Schauer geübt: "Ich nehme den Schwimmverbands-Präsidenten nicht mehr ernst", so Rogan in einer Aussendung.

Schauer verlange von seinen Spitzenathleten, eine “Vereinbarung” zu unterschreiben, mit der sie sich verpflichten, ihre “Persönlichkeitsrechte” dem Verband (OSV) zu übertragen. “Ich nehme den Schwimmverbands-Präsidenten nicht mehr ernst”, ließ Rogan in einer Aussendung am Montag wissen. Da Schauer sein Schreiben laut Rogans Manager und Stiefvater Michael Schmitz als “Entsendungs-Richtlinie” bezeichnet, könnte dies schwerwiegende Konsequenzen für Athleten nach sich ziehen, die sich – so wie Rogan – weigern, diese zu unterzeichnen. Denn wer sie nicht unterschreibt, muss damit rechnen, vom OSV nicht zu internationalen Wettkämpfen entsandt zu werden.

Mit der “Vereinbarung” will Schauer sich die Vermarktung der Spitzen-Schwimmer sicher, betont Schmitz. Würden die Topathleten ihre Persönlichkeitsrechte an den Verband übertragen, hätten sie kein Mitsprache-Recht mehr. Sie müssten Vorschriften und Anordnungen Schauers Folge leisten. Dagegen wehren sich Rogan und andere Schwimmer.

Noch im Herbst hatte Schauer zugestimmt, dass Persönlichkeitsrechte durch Beschlüsse des Verbandes “in keiner Weise eingeschränkt” werden. Mit dieser Übereinkunft vom 11. November 2004 schien der “Badehosen-Streit” beigelegt. Damals vereinbarten Sportler und Funktionäre, künftig in allen wichtigen Belangen “Einvernehmen” herzustellen.

Deshalb wirft Rogan dem OSV-Präsidenten nun vor, dieses Versprechen zu brechen. Trotz öffentlicher Versicherung, suche er kein Gespräch mit den Sportlern. Schauer, meint Rogan, halte sein Wort nicht. “Er hat leider keine Handschlag-Qualität.” In der ORF-Sendung “Sport am Sonntag” hatte Schauer behauptet, Rogans Vorwurf, er (Schauer) wolle den Schwimmern Persönlichkeitsrechte nehmen, “stimmt überhaupt nicht”. Der Rückenspezialist ist über diese Aussage seines Präsidenten erstaunt: “Ich habe es doch schriftlich von ihm bekommen. Jeder kann es nachlesen. Ich kann Paul Schauer leider nicht mehr ernst nehmen.”

“Rogen unterliegt einem Rechtsirrtum”
Schauer übte in einer Reaktion seinerseits Kritik an “Österreichs Sportler des Jahres 2004”: “Rogan unterliegt einem Rechtsirrtum. Wenn er etwas nicht versteht, möge er den Verband kontaktieren und nicht in der Öffentlichkeit Fehlinterpretationen anstellen.” Die Vereinbarung über die Ausrüstungs- und Entsendungsrichtlinien ist laut Schauer “das in ein formales Gerüst gefasste Resümee der am 11. November 2004 mit den Sportlern und Trainervertretern ausgearbeiteten zukünftigen Regularien”. Dabei seien die Freigabe des Kopfsponsors zur bestmöglichen persönlichen Vermarktung sowie die Freigabe des Schwimmanzuges/Badehose zur bestmöglichen sportlichen Leistungserbringung der Aktiven beschlossen worden. Ohne diese neuen Entsendungsrichtlinien behielten die alten Gültigkeit. Die angesprochenen Urheberrechte beinhalten laut dem OSV-Präsidenten nur die Rechte des Verbandes für internationale Entsendungen des OSV, sprich Welt- und Europameisterschaften.

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