Erinnern im Innern: Die Geschichte des Haus des Meeres-Flakturms

Das Mini-Museum ist im zehnten Stockwerk des “Haus des Meeres” untergebracht – dort, wo sich nach den umfangreichen Umbauarbeiten nun das Hammerhaibecken befindet. Der Fokus liegt auf der Technik. Herzstück ist nach wie vor ein nachgebauter Kommandoraum – ausgestattet u.a. mit alter Möblierung, Schreibmaschine, Feldtelefon, Volksempfänger und einer “Luftschutzhausapotheke”. Denn geschossen wurde vom Turm im Esterhazypark nie, erklärte Kurator Marcello La Speranza in einer Pressekonferenz. Der Koloss diente vielmehr zur “Feuerleitung”.
Die Geschichte des Flakturms
Dank am Dach montierter Radargeräte und Entfernungsmesser konnten Flugzeuge der Alliierten geortet werden, im Kommandoraum errechneten vor allem Schüler und Studenten die nötigen Daten, um den “feindlichen” Flieger abschießen zu können. Diese Anweisungen wurden an den unweiten Turm in der Stiftskaserne weitergeleitet, wo die Flakgeschütze untergebracht waren. Die bodennahen Etagen dienten indes als Luftschutzbunker für die Zivilbevölkerung.
Die mathematischen Grundlagen werden den Besuchern anhand von Schautafeln ebenso nähergebracht wie die Grundzüge der Luftabwehr in Verbindung mit den insgesamt sechs Wiener Flaktürmen. Alte Fotografien, Landkarten, Gerätenachbauten und Schilder sollen einen Eindruck von damaligen Geschehen vermitteln. Im erweiterten Bereich, einem Vorraum zur eigentlichen Ausstellung, sind zudem Reste von Gasmasken, diverse Granatenteile oder Helme hinter Glas zu sehen.
“Erinnern im Innern”
Das überschaubare Infoangebot unter dem Motto “Erinnern im Innern” soll auch bei Schülern auf Interesse stoßen. “Zu zeigen, was es bedeutet hat, im Krieg zu leben, ist für die Zwölf- bis 18-Jährigen eine ganz wesentliche Aufgabe”, hob Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl heute hervor. Das “Haus des Meeres” bietet ab Mittwoch täglich zwei Führungen an. Sie finden um 11.00 und 16.00 Uhr statt. (APA)