AA

Erhebungen nach Zugsunglück im Bezirk Mödling

Zu Wochenbeginn gab es im Bezirk Mödling ein Zugsunglück.
Zu Wochenbeginn gab es im Bezirk Mödling ein Zugsunglück. ©APA/THOMAS LENGER
Auf der Pottendorfer Linie in Münchendorf im Bezirk Mödling (Niederösterreich) kam es am Montag zu einem Zugsunglück. Die Erhebungen zur Klärung der Ursache dauerten am Dienstag an.
1 Toter und 12 Verletzte
Bezirk Mödling: Zug entgleist

Bei dem Zugsunglück in Münchendorf im Bezirk Mödling hatte es einen Toten, drei Schwer- und zumindest zehn Leichtverletzte gegeben. Ein "Ventus"-Zug der Raaberbahn (REX 7657) entgleiste. Einer der sechs Wagen der Doppelgarnitur stürzte in ein Feld. Ein zweiter blieb ebenfalls seitlich auf der Böschung neben den Gleisen liegen.

Zugsunglück im Bezirk Mödling: 25-Jähriger starb

Bei dem Unglück kam ein 25-Jähriger aus Eisenstadt ums Leben, berichtete die Landespolizeidirektion Niederösterreich. Er war dem Bezirksfeuerwehrkommando Mödling zufolge unter dem Zug eingeklemmt worden. Der eingeschlossene Triebwagenführer, nach Polizeiangaben ein 52-jähriger ungarischer Staatsbürger, musste von den Einsatzkräften mit hydraulischem Rettungsgerät befreit werden. Ebenfalls schwer verletzt wurden eine 35-Jährige aus Wien-Floridsdorf und ein 78-Jähriger aus Wien-Landstraße.

Der 25-Jährige, der bei dem Zugsunglück starb, hatte als Violinist in der Eisenstädter Dommusik St. Martin fungiert. Die Diözese Eisenstadt bekundete am Dienstagnachmittag in einer Aussendung ihre Trauer.

©APA

Zumindest zehn weitere Fahrgäste erlitten der Polizei zufolge leichte Verletzungen. Die Blessuren der österreichischen und ungarischen Staatsbürger wurden in Landeskliniken ambulant behandelt.

Die FF Münchendorf, Achau und Guntramsdorf waren um 18.27 Uhr alarmiert worden. Das Bezirksfeuerwehrkommando berichtete, dass die Oberleitung abgerissen wurde und quer über der Unfallstelle lag.

Zug mit 57 Menschen - 44 bei Unfall im Bezirk Mödling unversehrt

Das Unglück hatte sich auf einem geraden Streckenabschnitt ereignet. An Bord des Zuges, der auf dem Weg von Deutschkreutz nach Wien-Hauptbahnhof war, hatten sich laut Stefan Loidl von der Landespolizeidirektion Niederösterreich der Triebwagenführer und 56 Passagiere befunden. Demnach blieben 44 Menschen bei dem Unfall unversehrt. Sie wurden im nahen Katastrophenhilfezentrum Münchendorf des Roten Kreuzes Niederösterreich betreut und versorgt.

Der Fahrtenschreiber des Zuges wurde laut Loidl auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt sichergestellt. Dem Polizeisprecher zufolge war am Dienstag ein Maschinenkran der ÖBB im Einsatz, um die beiden umgestürzten Waggons zu bergen und die vier anderen wieder in die Gleise zu stellen.

Rettungsdienst und Polizei im Bezirk Mödling

Rettungsdienst und Polizei waren mit einem Großaufgebot an Helfern und u.a. vier Notarzthubschraubern in Münchendorf im Einsatz. Je ein Verletzter wurde ins UKH Wien-Meidling und ins Universitätsklinikum St. Pölten geflogen, teilte Philipp Gutlederer von "Notruf NÖ" mit. Weitere Opfer wurden in die Landeskliniken Baden und Wiener Neustadt transportiert.

Achau - Wampersdorf: Keine Fahrten wegen Unfall im Bezirk Mödling

Wegen des Unfalls waren im Abschnitt Achau - Wampersdorf der Pottendorfer Linie keine Fahrten möglich. Ein Schienenersatzverkehr mit Autobussen wurde eingerichtet. "Die Bergungsarbeiten der Zuggarnitur und die Maßnahmen zur Instandsetzung der Schieneninfrastruktur laufen auf Hochtouren, um zumindest ein Gleis möglichst rasch wieder befahrbar zu machen", teilten die ÖBB am Dienstagabend per Aussendung mit. Verläuft alles nach Plan, könnte am (morgigen) Mittwoch gegen 18.00 Uhr ein Gleis wieder benutzbar sein. Beim zweiten Gleis sei der Umfang der Reparaturarbeiten "jedoch deutlich größer", wurde betont. Mit Sanierungsmaßnahmen über mehrere Tage hinweg sei zu rechnen. Eine Freigabe der gesamten Strecke ist daher laut ÖBB erst in etwa drei bis fünf Tagen zu erwarten.

"Wir sind tief erschüttert. Unsere Anteilnahme und unser Mitgefühl gelten den Hinterbliebenen des verunglückten Fahrgastes. Wir wünschen unseren verletzten Reisenden rasche Genesung," reagierte Hana Dellemann, stellvertretende Generaldirektorin der Raaberbahn, am Dienstag auf das Unglück. In einer Aussendung wurde zudem mitgeteilt, dass Züge nach betrieblichen Möglichkeiten über Gramatneusiedl und der Güterverkehr großräumig umgeleitet würden. Für Reisende steht die Servicenummer der Raaberbahn (Tel.: 0501611) zur Verfügung.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Österreich
  • Erhebungen nach Zugsunglück im Bezirk Mödling
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen