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E-Scooter in Wien: "Es wird nicht bei drei Anbietern bleiben"

Bird, Lime und Co. starteten im Spätsommer in Wien.
Bird, Lime und Co. starteten im Spätsommer in Wien. ©APA/HERBERT NEUBAUER
Das Zwischenfazit nach fast anderthalb Monaten Bird, Lime und TIER in Wien fällt zweischneidig aus: Während die Unternehmen immer mehr E-Scooter einsetzen, wird von Fußgängern vor allem die Verkehrssicherheit kritisiert.
Bird im Test
Kritik beim E-Scooter-Angebot

Sharing ist in – besonders bei Fahrzeugen. Autos, Mopeds, Räder und jetzt auch kleine E-Scooter stehen neuerdings in Wien und warten darauf, geteilt zu werden. Thomas Döbrösy betreibt seit Jahren ein e-Mobility-Geschäft in Wien-Ottakring und gibt Ausblicke auf die Zukunft mit Bird, Lime und Co.

VIENNA.at: Beim Thema E-Mobility setzten Firmen in letzter Zeit vermehrt auf E-Roller. Welche Vor- oder Nachteile bringen die E-Scooter mit sich?

Thomas Döbrösy: So ein E-Roller ist natürlich ein Innenstadt-Gerät. Man kommt überall durch, braucht keinen großen Parkplatz und auch der Preis ist überschaubar. Gerade für Touristen ist das interessant – und Spaß macht’s auch.

VIENNA.at: Fußgänger fürchten aber um ihre Sicherheit auf den Gehwegen, rechtlich gelten die e-Roller als Fahrrad.

Thomas Döbrösy: Das ist eine heiße Sache. Von außen kann man oft nur schwer erkennen, ob das jetzt ein e-Roller oder ein normaler Tretroller ist (die am Gehsteig fahren dürfen, Anm.). Oder ob der Scooter nun 600 oder nur 250 Watt hat. Aber ich glaube, dass

VIENNA.at: Aber wie können gleich drei Anbieter zeitgleich in Wien auf den Markt kommen? Graben die sich nicht gegenseitig Kunden ab?

Thomas Döbrösy: Auf der Anbieter-Seite gibt es gerade einen wahrlichen Boom bei E-Scootern. Natürlich werden die sich gegenseitig Kunden abgraben, aber ich glaube nicht, dass es bei drei Anbietern bleibt. Da werden mehrere auf den Trend aufspringen.

VIENNA.at: In Wien wurden bereits schlechte Erfahrungen mit Sharing-Anbietern (ofo, Obike) gemacht? Wie können Bird und Co. das besser machen?

Thomas Döbrösy: Die Roller sind je nicht ganz so sperrig wie die Fahrräder und müssen zum Laden eingesammelt werden. Das geht natürlich nur mit entsprechend Kapital, um die Situation in den Griff zu kriegen. Aber bekanntlich erhalten die Unternehmen in den USA enorme Finanzspritzen, Bird zum Beispiel erst 100 Millionen Dollar.

VIENNA.atMit 1 Euro Entsperrungsgebühr und 15 Cent pro Minute sind Bird und Co. im Vergleich relativ teuer.

Thomas Döbrösy: Für eine Fahrt hie und da reicht es, langfristig ist es aber billiger, sich selbst einen e-Scooter anzulegen. Man kann die Roller bei den Sharing-Angeboten gut testen, der Trend geht aber zum Kauf.

Thomas Döbrösy
Thomas Döbrösy ©Thomas Döbrösy
Thomas Döbrösy betreibt seit vier Jahren seinen Shop “mobime” in Wien-Ottakring. Dort verkaufte er Citybikes, Cocobikes, Longboards, Hoverboards und sonstige E-Fortbewegunsmittel aller Art.
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