Diese 35 Länder singen in Wien 2026 um die ESC-Krone
Die von ORF-Generaldirektor Roland Weißmann in Aussicht gestellte Rekordzahl ist es nicht geworden, aber auch alles andere als ein Soloevent in der Wiener Stadthalle: 35 Länder werden im Mai 2026 beim 70. Eurovision Song Contest in Wien teilnehmen. Dies gab die Europäische Rundfunkunion (EBU) am Montag bekannt. Damit nehmen am Wiener ESC trotz des Boykotts von fünf Nationen aufgrund der Teilnahme Israels nur zwei Länder weniger teil als beim heurigen Bewerb von Basel.
35 Länder sind beim Song Contest in Wien mit von der Partie
So bleiben zwar Spanien, die Niederlande, Irland, Slowenien und Island aufgrund der Zulassung Israels 2026 vom Bewerb fern. Dafür kann der ORF als Ausrichter der Jubiläumsausgabe Bulgarien, die Republik Moldau und Rumänien als Rückkehrer im Tournament begrüßen.
"Hurra, hurra: Kanada!" wird indes vermutlich ein anderer ESC-Ausrichter rufen können. Auch wenn der Ahornsirupstaat bereits offiziell sein Interesse an einer erstmaligen Teilnahme am ESC verkündet hatte, reichte der Zeitraum für die Verhandlungen mit der EBU offenbar nicht aus, um bereits 2026 in der Wiener Stadthalle die markante Flagge mit dem roten Ahornblatt wehen zu lassen.
Österreich fix im ESC-Finale
Da mit Spanien einer der "Big Five" genannten Hauptbeitragszahler des Musikbewerbs ausfällt, die automatisch für das Finale qualifiziert sind, gibt es 2026 mit Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien also nur "Big Four", zu denen Österreich stößt, das als heuriges Gewinnerland ebenfalls fix für die Endrunde am 16. Mai in der Wiener Stadthalle qualifiziert ist. Die übrigen 30 Länder müssen hingegen paritätisch aufgeteilt erst die beiden Halbfinals am 12. und 14. Mai überstehen. Für die je 15 auftretenden Acts gibt es jeweils zehn Finaltickets. Welches Land in welchem Halbfinale antreten wird, entscheidet sich am 12. Jänner, wenn die Startplätze in Wien feierlich ausgelost werden.
Die offizielle Teilnehmerliste beim ESC 2026
Das Teilnehmerfeld für die Jubiläumsausgabe des Eurovision Song Contest im Mai 2026:
- Albanien
- Armenien
- Aserbaidschan
- Australien
- Belgien
- Bulgarien
- Dänemark
- Deutschland
- Estland
- Finnland
- Frankreich
- Georgien
- Griechenland
- Großbritannien
- Israel
- Italien
- Kroatien
- Lettland
- Litauen
- Luxemburg
- Malta
- Republik Moldau
- Montenegro
- Norwegen
- Österreich
- Polen
- Portugal
- Rumänien
- San Marino
- Schweden
- Schweiz
- Serbien
- Tschechien
- Ukraine
- Zypern
Director Green wendet sich an Fans
ESC-Director Martin Green freute sich in einem Statement unter Verweis auf das offizielle Motto des Song Contests über die drei Wiedergänger in den Bewerb: "Ihre Rückkehr ist ein lebendiges Beispiel für die anhaltende Kraft des Eurovision Song Contest und dafür, was es wirklich bedeutet 'United by Music' zu sein." Wenige Tage vor der offiziellen Fixierung hatte sich Green noch in einem Offenen Brief an die Fans gewandt, deren Emotionen er in der Debatte um eine Teilnahme oder den Ausschluss Israels nach dem Gazakrieg verstehe: "Ich möchte Euch sagen, dass wir Euch wahrnehmen." Zugleich hatte Green darauf verwiesen, dass der ESC vor 70 Jahren gegründet wurde, um ein zerrissenes Europa als Symbol der Einheit und des Friedens zu einen: "Dieser Wettbewerb hat Kriege, politische Unruhen und wechselnde Grenzen überlebt und ist weiter gewachsen."
Das habe nicht zuletzt an der regelbasierten Ordnung gelegen: "Wir wissen, dass viele Fans von uns einen klaren Standpunkt zu geopolitischen Ereignissen einfordern. Aber die einzige Möglichkeit, dass der Eurovision Song Contest weiterhin Menschen zusammenbringt, ist, sich an die vereinbarten Regeln zu halten."
Die EBU-Mitgliedssender aus Irland, Spanien, Island, Slowenien und den Niederlanden, die wegen der Zulassung Israels den Bewerb in Wien kommendes Jahr boykottieren werden, hätten die Diskussion mit großem Anstand geführt. "Jeder von uns respektiert ihre Position und Entscheidung. Wir werden weiterhin mit ihnen als Freunde und Kollegen zusammenarbeiten und hoffen, dass sie alsbald wieder zum Bewerb zurückkehren."
(APA/Red)