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Das halten die Länder vom Lockdown in ganz Österreich

Die Lockdown-Befürworter in den Ländern werden mehr.
Die Lockdown-Befürworter in den Ländern werden mehr. ©APA/BARBARA GINDL
Die Rufe nach einem Komplett-Lockdown für alle werden nach dem Vorpreschen von Oberösterreich und Salzburg auch in anderen Bundesländern lauter. Nur Tirol lehnt einen solchen vehement ab.
Früherer Lockdown billiger
Lockdown in OÖ und Salzburg

Standen die Landeschefs in der Vorwoche einem Lockdown noch skeptisch gegenüber, mehren sich angesichts der steigenden Infektionszahlen am Donnerstag die Stimmen der Befürworter. Beschlossene Sache ist er ab Montag in Oberösterreich und Salzburg, egal ob ein bundesweiter kommt oder nicht. Auch in Vorarlberg mehren sich die Stimmen für einen sofortigen Lockdown. Und Kärnten will jedenfalls einen "kurzen, harten" prüfen. Ablehnend gab man sich in Tirol und der Steiermark.

Lockdown in Oberösterreich und Salzburg fix

Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) kündigte am Donnerstag an, dass sein Bundesland gemeinsam mit dem benachbarten Salzburg am Montag in einen Lockdown gehen wird. Sein Salzburger Kollege Wilfried Haslauer (ÖVP) will auch die Schulen schließen. Beide ÖVP-Politiker hatten sich trotz der Hilferufe aus den Krankenhäusern lange gegen harte Corona-Maßnahmen gewehrt.

Forderungen nach Lockdown aus Kärnten und Vorarlberg

Auch aus Vorarlberg kamen Forderungen nach einem "knackigen, kurzen Lockdown für alle". Neben ÖVP-Klubobmann Roland Frühstück waren auch der grüne Regierungspartner im Land und die SPÖ dafür. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) verwies am Donnerstag auf laufende Beratungen der Länder und die morgige Landeshauptleutekonferenz.

Beinahe Gleichlautendes war aus Kärnten zu vernehmen: "Ein genereller, kurzer, aber harter Lockdown ist aufgrund der dramatisch steigenden Zahlen zu prüfen", erklärte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) am Donnerstag gegenüber der APA. Das soll bei der (morgigen) Landeshauptleutekonferenz erörtert werden. "Allerdings bedarf es mehr als nur einer singulären Maßnahme", sagte Kaiser weiter: "Wichtig wird es vor allem auch sein, alles zu tun, um Erst- und Drittimpfungen zu forcieren."

Doskozil rechnet mit Lockdown und appelliert an Solidarität

Der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) geht davon aus, dass die Bundesregierung nach der Sitzung mit den Landeshauptleuten am Freitag einen bundesweiten Lockdown beschließen wird. In einem Statement gegenüber der APA verwies er Donnerstagabend einmal mehr auf die österreichweit höchste Impfquote im Burgenland, appellierte jedoch an die Solidarität.

Die Bilder aus den Intensivstationen der besonders betroffenen Bundesländer seien dramatisch. Doskozil geht daher davon aus, dass die Bundesregierung einen Lockdown beschließen wird und das Burgenland werde sich solidarisch beteiligen: "Niemand ist eine Insel, wir alle sind Österreich. Wir sind mit den anderen Bundesländern solidarisch wie sie auch mit uns", erklärte der Landeshauptmann.

Es sei jedoch klar, dass es diesmal klare Kriterien und Zielvorgaben brauche. "Der Blindflug der Bundesregierung muss ein Ende haben. Die Menschen im Land brauchen Zuverlässigkeit, Planbarkeit und eine Perspektive auf Rückkehr zur Normalität", so Doskozil.

Steiermark will bundesweite Impfpflicht

Dem Vernehmen nach zurückhaltend gab sich der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP), der sich indes bei der Landeshauptleutekonferenz für eine bundesweite Impfpflicht stark machen will, wie die "Kleine Zeitung" berichtete und die steirische Wirtschafts- und Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) am Rande einer Veranstaltung in Graz bestätigte. Nur so komme Österreich "aus der Lockdown-Spirale".

Vorerst nicht äußern dazu wollte sich der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). Er wolle nichts über Medien ausrichten, hieß es aus seinem Büro zur APA. Auch aus Niederösterreich hieß es, dass man den Gesprächen nicht medial vorgreifen wolle.

Tirol lehnt allgemeinen Lockdown ab

Ablehnend zeigte sich hingegen Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). Es gelte die bisherige Position des Landeshauptmannes, hieß es aus dem Büro Platters gegenüber der APA. Platter hatte einen allgemeinen Lockdown bisher stets vehement abgelehnt - und darauf gedrängt, den Fokus vor allem auf das In-die-Höhe-Treiben der Impfquote zu legen.

(APA/Red)

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