Crashs, Cautions, Comebacks: Das härteste IndyCar-Rennen des Jahres

Alex Palou hat mit seinem Sieg beim prestigeträchtigen Indianapolis 500 ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt. Der Ganassi-Pilot gewann die 109. Ausgabe des legendären Rennens vor Marcus Ericsson (Andretti-Honda) und David Malukas (Foyt-Chevrolet). Es ist bereits Palous fünfter Saisonsieg – bei sechs Rennen.

„Das ist ein Traum, der in Erfüllung geht“, sagte Palou gegenüber dem US-Sportsender NBC. Trotz wechselnder Strategien, Überrundungen und technischer Herausforderungen behauptete sich der Spanier im packenden Finish. Eine späte Caution nach einem Unfall von Nolan Siegel (McLaren-Chevrolet) beendete das Rennen unter Gelb – Palou lag zu diesem Zeitpunkt bereits uneinholbar in Führung.
Schlüssel zum Erfolg: Strategie, Geduld und Nervenstärke
Der Rennverlauf war von wechselnden Taktiken und einem ungewöhnlich langen finalen Stint von 81 Runden geprägt. Palou übernahm in Runde 135 erstmals die Führung, verlor sie aber vorübergehend wieder. Der entscheidende Angriff gelang ihm 14 Runden vor Schluss gegen Marcus Ericsson – der Schwede hatte zuvor wegen Überrundungen kurz Tempo rausgenommen.
Die Highlights im Video
Auch David Malukas konnte sich lange im Spitzenfeld behaupten, musste sich jedoch letztlich mit Platz drei begnügen. Für das Team von Ryan Hunter-Reay endete das Rennen bitter: Nach einem Feuer beim Abschlusstraining versagte beim entscheidenden Boxenstopp das Auto. Der Indy-500-Sieger von 2014 schied aus.
Hybridantrieb erschwert Überholmanöver
Ein zentrales Thema des Rennens war der neue Hybridantrieb: Er brachte kaum Vorteile – im Gegenteil, Überholmanöver wurden deutlich erschwert. Mehrfach staute sich das Feld hinter überrundeten Fahrern, da in der IndyCar-Serie keine blauen Flaggen gezeigt werden.
„Das neue System funktioniert noch nicht so, wie es sollte“, kritisierte Palous Teamkollege Scott Dixon nach dem Rennen gegenüber Motorsport.com.
Penske-Debakel mit tragischen Fehlern
Das Penske-Team erlebte ein katastrophales Wochenende: Scott McLaughlin crashte bereits in der Einführungsrunde – eine Szene, die an Roberto Guerreros Unfall 1992 erinnerte. „Das ist der schlimmste Moment meines Lebens“, sagte ein sichtlich mitgenommener McLaughlin im Interview mit FOX Sports.
McLaughlin schmeißt sein Auto in der Aufwärmrunde weg
Teamkollege Josef Newgarden arbeitete sich zunächst eindrucksvoll nach vorne, schied aber mit Benzindruckproblemen aus. Will Power kam als überrundeter 19. ins Ziel. Auch Marco Andretti (Andretti-Honda) wurde Opfer eines frühen Startunfalls.
Drama an der Boxengasse und bittere Ausfälle
Ein Großteil des Renngeschehens spielte sich an der Box ab. Rinus Veekay (Coyne-Honda) verlor beim Einfahren komplett die Kontrolle und krachte in die Mauer. Für Sensations-Polesetter Robert Schwarzman war das Rennen nach einem Crash in die eigene Boxencrew beendet. Sein Tankwart musste medizinisch behandelt werden.
Auch Alexander Rossi (Carpenter-Chevrolet) sorgte für einen Schreckmoment, als beim Betanken seines Boliden ein Feuer ausbrach. Alle Beteiligten blieben unverletzt.
Kyle Larson: Experiment scheitert spektakulär
NASCAR-Star Kyle Larson versuchte, beide Rennen – Indy 500 und das NASCAR-Event in Charlotte – an einem Tag zu fahren. Doch nach nur wenigen Kurven beendete ein Fahrfehler in Kurve 2 seine Ambitionen. Auch Kyffin Simpson und Sting Ray Robb schieden infolgedessen aus.
Das größte Motorsportereignis der Welt
Zahlen und Fakten zum Indy 500 2025
- Sieger: Alex Palou (Ganassi-Honda)
- Zweiter: Marcus Ericsson (Andretti-Honda)
- Dritter: David Malukas (Foyt-Chevrolet)
- Top 10: O'Ward, Rosenqvist, Kirkwood, Ferrucci, Rasmussen, Lundgaard, Daly
- Zuschauer: 350.000 (ausverkauft)
- Cautions: Mehrere, u.a. durch Startcrashs und Boxenunfälle
- Hybrid-Antrieb: Erste Saison mit neuem System, bislang kritisch bewertet
- Saisonbilanz Palou: 5 Siege aus 6 Rennen
(VOL.AT)