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Covid-19: Wien verbraucht deutlich weniger Strom als normal

Der Verbrauch von Geschäften und Firmen sinkt, in Haushalten steigt er aber.
Der Verbrauch von Geschäften und Firmen sinkt, in Haushalten steigt er aber. ©APA
In Wien wird wegen des Coronavirus insgesamt rund ein Fünftel weniger Strom benötigt als an einem normalen Werktag. Grund dafür ist, dass viele Geschäfte und Firmen bereits geschlossen sind. Pro Haushalt steigt der Verbrauch aber an.
Kein Ausfall bei Strom und Gas

Durch die Coronavirus-Krise ist der Stromverbrauch derzeit deutlich niedriger als normal - heute in Wien seit 6 Uhr Früh insgesamt um rund 20 Prozent geringer als an gewöhnlichen Werktagen. Grund ist die Schließung der Geschäfte bzw. der reduzierte oder teils schon ganz eingestellte Betrieb in Büros, Restaurants und Hotels, erklärte die Wien Energie kurz nach 14 Uhr.

Energiebedarf für Haushalte steigt

Bei Wärme sei derzeit noch kein signifikanter Rückgang zu sehen - der Bedarf liege aber aufgrund der eher frühlingshaften Temperaturen ohnehin im niedrigen Bereich. Der Energieverbrauch der einzelnen Haushalte werde - anders als der Gesamtbedarf der Stadt - aber steigen. Denn die Menschen sind mehr daheim, Computer und andere elektronische Arbeitsmittel laufen auf Hochtouren. Auch sei von einem stärkeren Gebrauch von Haushaltsgeräten wie Herd, Geschirrspüler, Unterhaltungselektronik auszugehen. "Im Privathaushalt könnte der Stromverbrauch um bis zu einem Drittel steigen", schätzt die Wien Energie - Erfahrungswerte würden da aber fehlen.

Die Stromversorgung für Österreich ist gesichert, betonte am Montag auch der Hochspannungsnetzbetreiber Austrian Power Grid (APG) in einer Aussendung. Zur Verminderung der Sozialkontakte der Mitarbeiter - und damit zur Sicherstellung der langfristigen Handlungsfähigkeit des Unternehmens - habe man eine beschleunigte Home-Office-Regelung festgelegt und die Unterbrechung von nicht betriebsnotwendigen Bautätigkeiten, erklärte Unternehmenssprecher Christoph Schuh in einer Aussendung.

Zwei Drittel der Belegschaft auf Heimarbeit

Mitarbeiter, deren Anwesenheit an APG-Standorten nicht für die Aufrechterhaltung des Kernbetriebs notwendig sei, müssten seit Montag "ausnahmslos von zu Hause arbeiten". Damit seien rund zwei Drittel der Belegschaft in Telearbeit. Seit Anfang März habe die APG einen ständigen Krisenstab eingerichtet, der täglich die Lage beurteile, Maßnahmen ableite und anordne.

Auch der Salzburger Versorger Salzburg AG und ihre Tochter Salzburg Netz GmbH heben in einer Aussendung hervor, dass sie auf derartige Situationen vorbereitet seien. "Die Versorgung des Bundeslandes mit Strom, Wasser, Wärme und Internet ist sichergestellt", betonen sie. Dienstschichten seien schon in der letzten Woche geteilt worden. Für das Schlüsselpersonal gelten besonders strenge Sicherheitsvorkehrungen. Für Störungsbehebungen sei das Personal weiterhin in Bereitschaft.

(APA/red)

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