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Erstmals keine inländischen Corona-Neuinfektionen in China

Allerdings einige "importierte" Fälle
Allerdings einige "importierte" Fälle ©APA (AFP)
Zum ersten Mal seit dem Ausbruch des neuartigen Coronavirus Anfang Jänner hat China landesweit keine lokalen Neuinfektionen mehr gemeldet.
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Allerdings stieg die Zahl der Infizierten, die aus dem Ausland zurück in die Volksrepublik kamen - was Ängste vor einer möglichen zweiten Ausbreitungswelle schürt. Laut der Pekinger Gesundheitskommission wurden 34 neue "importiere Fälle" registriert.

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Angst vor Heimkehrern

Das sind Erkrankungen, die bei Menschen auf der Einreise nach China nachgewiesen wurden. Es war der bisher höchste Anstieg von Erkrankten, die aus dem Ausland eingereist waren. Bei diesen Rückkehrern handelt es sich zu einem großen Teil nicht um Ausländer, sondern um Chinesen, die unter anderem wieder in ihre Heimat kommen, weil sie annehmen, dass dort das Schlimmste nun überstanden ist. Insgesamt seien bisher 189 importierte Fälle festgestellt worden, wie die Kommission mitteilte.

Um eine Ausbreitung der eingeschleppten Fälle möglichst zu verhindern, gelten strenge Quarantänemaßnahmen für Menschen, die aus dem Ausland ankommen. Ähnlich wie auf dem chinesischen Festland gab es auch in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong Befürchtungen, dass sich das Virus durch Rückkehrer ausbreiten könnte. Auch die Finanzmetropole, hat ihre Quarantänevorschriften deshalb seit Donnerstag noch einmal verschärft.

Über 3.000 Todesfälle in China

Trotz der verhältnismäßig geringen Zahl der Neuinfektionen beklagt China täglich noch immer neue Todesfälle. Am Donnerstag kamen acht Tote hinzu, womit die Gesamtzahl der Opfer auf 3.245 Fälle stieg. Insgesamt wurden auf dem chinesischen Festland 80 928 Infizierte registriert, von denen sich mehr als 66.000 wieder erholt haben. In Hongkong wurden bisher 192 Infizierte und vier Tote registriert.

Südkorea verzeichnete einen sprunghaften Anstieg an neuen Fällen. Die Zentren zur Krankheits- und Seuchenkontrolle (KCDC) melden 152 neue Fälle, womit die Gesamtzahl auf 8.565 steigt. Das Land hatte bis Mittwoch vier Tage in Folge weniger als 100 Neuinfektionen registriert.

Coronavirus erreicht Lateinamerika

Unterdessen häufen sich die Coronavirus-Fälle allmählich auch in Lateinamerika und der Karibik. Sowohl die Inselstaaten Jamaika und Kuba als auch das mittelamerikanische Costa Rica meldeten am Mittwoch jeweils einen ersten Todesfall infolge einer Covid-19-Erkrankung. Zudem bestätigte die Dominikanische Republik ein neues Todesopfer. Damit stieg die bisherige Bilanz der Todesfälle in dem Karibikstaat auf zwei. In ganz Lateinamerika hat es bisher mindestens 13 bestätigte Todesfälle in insgesamt acht Ländern gegeben.

Zum ersten Mal wurde auch ein US-Abgeordneter infiziert und zwar nach eigenen Angaben Mario Diaz-Balart. Der 58-jährige Kongressabgeordnete sagt, er habe am Samstagabend Fieber und Kopfschmerzen entwickelt und sei "vor kurzem" darüber informiert worden, dass er positiv getestet worden sei. Ihm ginge es bereits besser.

Da in den USA die Coronavirus-Fälle weiter steigen, setzte US-Präsident Donald Trump ein vom Kongress beschlossenes milliardenschweres Hilfspaket in Kraft, mit dem die Folgen der Epidemie abgefedert werden sollen. Trump unterschrieb das Gesetz am Mittwochabend. Die darin vorgesehenen Maßnahmen sollen rund 100 Milliarden US-Dollar (91,06 Mrd. Euro) kosten. Mit dem Hilfspaket wird unter anderem die in den USA nicht landesweit gesetzlich vorgeschriebene Lohnfortzahlung im Krankheitsfall ausgeweitet. Zudem werden die Kostenübernahme von Tests auf eine mögliche Ansteckung mit dem Coronavirus garantiert und Zahlungen für Arbeitslose und Lebensmittelhilfen ausgeweitet.

Australien und Neuseeland schließen Grenzen

Australien und Neuseeland schlossen unterdessen ihre Grenzen. Das kündigten am Donnerstag der australische Premierminister Scott Morrison und die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern an. Ausgenommen von dem Einreiseverbot seien in beiden Ländern lediglich die eigenen Bürger, Menschen mit dauerhaftem Wohnsitz in ihren Ländern sowie deren enge Familienmitglieder.

In Argentinien werden zur Versorgung von mit dem Virus infizierten Patienten zehn neue Krankenhäuser gebaut. Acht Kliniken sollen in den Provinzen Buenos Aires, Chaco, Córdoba und Santa Fe errichtet werden, wie der Minister für öffentliches Bauwesen, Gabriel Katopodis, am Mittwoch sagte.

Madrid: Hotels sollen Krankenhäuser entlasten

Die besonders stark von der Coronakrise betroffene spanischen Hauptstadt Madrid nutzt jetzt auch Hotels im Kampf gegen das Virus. Zunächst sollen zwei größere Häuser ausgerüstet werden, um Hunderte Patienten aufzunehmen und mehrere Krankenhäuser der Millionenstadt zu entlasten, wie Medien unter Berufung auf die Regionalregierung berichteten.

(APA/ag.)

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