Coronavirus - Landeshauptmann Wallner appellierte an Bevölkerung

Am Dienstag sei eine Zäsur in der öffentlichen Diskussion eingetreten, beachtliche Teile der Bevölkerung seien beunruhigt, sagte Wallner in einer halbstündigen Unterbrechung der Landtagssitzung. "Wir erreichen eine Situation, in der wir in den Lebensalltag und in die Lebensgewohnheiten eingreifen", stellte der Landeshauptmann fest.
Er sei dennoch der Meinung, dass "die richtigen Maßnahmen zur richtigen Zeit" gesetzt würden. Noch sei der Kampf um die Eindämmung des Coronavirus nicht verloren, betonte Wallner. Wie es nach dem 3. April weitergehe - bis dahin gelten die von der Bundesregierung verfügten Maßnahmen wie die Veranstaltungseinschränkungen - könne derzeit niemand abschätzen.
Einhalten von Schutzmaßnahmen
Wallner appellierte an die Öffentlichkeit, insbesondere die ältere Generation "bestmöglich zu unterstützen und zu schützen". Er verwies dabei auf Berichte aus Italien, wonach insbesondere ältere Bürger durch das Virus bedroht seien. Beitragen könne jeder durch das Einhalten persönlicher Schutzmaßnahmen wie der Händehygiene und durch die Reduktion der sozialen Kontakte auf das notwendige Maß. Ebenso seien Besuche in sozialen Einrichtungen und Krankenhäusern weitestgehend zu vermeiden.
Der Landeshauptmann betonte aber auch, dass das Land gut vorbereitet sei und die Abläufe gut klappten. Während des Tages stünden Besprechungen unter anderem mit dem Gemeindeverband und den Sozialpartnern an, sagte Wallner.
Nicht Hausarzt oder Krankenhaus aufsuchen
Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) wandte sich ebenfalls an die Bürger und bat eindringlich, bei einer möglichen Infektion mit dem Coronavirus nicht den Hausarzt oder ein Krankenhaus aufzusuchen. "Wenden Sie sich an die Telefon-Hotline 1450", so Rüscher. Es hätten in Vorarlberg bereits zwei Arztpraxen geschlossen werden müssen, weil sie von infizierten Personen besucht wurden. Auch für Unternehmer (Tel. 05522/305-7755) und Arbeitnehmer (Tel. 050 258 444) seien Hotlines eingerichtet worden.
Der Landtag trug der Coronavirus-Entwicklung insofern Rechnung, als die Abgeordneten-Diskussionen stark eingeschränkt wurden. Über die Tagesordnungspunkte nach den dringlichen Anfragen sollte im Wesentlichen lediglich abgestimmt werden.
(APA)