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Coronavirus-Krise: WKO empfiehlt Fokus auf rasch realisierbare Geschäftschancen

Claudia Strohmaier, Berufsgruppensprecherin Unternehmensberatung in der Wiener Wirtschaftskammer, gibt aktuelle Tipps
Claudia Strohmaier, Berufsgruppensprecherin Unternehmensberatung in der Wiener Wirtschaftskammer, gibt aktuelle Tipps ©Anja-Lene Melchert
Bei den Unternehmensberatern laufen aktuell die Telefone heiß. Die WKO gibt in einer aktuellen Aussendung Tipps zum Verhalten in der Corona-Krise.
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"Nachdem persönliche Kontakte eingeschränkt wurden, kommunizieren wir mit unseren Klienten bevorzugt per Smartphone oder Business-Messenger“, erklärt Mag. Claudia Strohmaier, Berufsgruppensprecherin Unternehmensberatung in der Wiener Wirtschaftskammer.

Wirtschaftskammer hat derzeit zahlreiche Anfragen

Derzeit drehen sich viele Anfragen um Antragstellungen beim Finanzamt, Stundung der Fälligkeit bei der Sozialversicherung und andere Liquiditätsmaßnahmen. Strohmaier empfiehlt den Unternehmen im 2. Schritt sofort die Strategieplanung in Angriff zu nehmen, denn niemand weiß, wie lange das schwierige Umfeld anhält.

Angst in Zeiten des Corona-Virus

Bei vielen Menschen geht wegen dem Corona-Virus die Angst um. „Bei einigen Supermärkten betragen die Lieferzeiten bis zu zwölf Tage. Das sind Marktlücken, die Unternehmen nützen können“, erklärt Mag. Claudia Strohmaier, Sprecherin der Berufsgruppe Unternehmensberatung in der Wiener Wirtschaftskammer. Wenn sich die Menschen jetzt daran gewöhnen, dass man Lebensmittel sehr bequem über das Internet bestellen kann, dann hat das großen Einfluss auf die Zukunft“, so Strohmaier weiter.

Was kleine Unternehmen tun können

Auch für kleine Unternehmen gibt es rasch realisierbare Vertriebswege, bei denen kein persönlicher Kontakt zwischen Kunden und Geschäftsinhabern notwendig ist: Eierautomaten, Brotautomaten oder die Zustellung von Gemüsekisterl gehören da beispielsweise dazu. Wenngleich diese Vertriebsformen für die breite Versorgung der Gesamtbevölkerung eine eher untergeordnete Rolle spielen, sollten Unternehmen jede kreative Chance nutzen.

Offene Forderungen eintreiben, Zahlungen hinauszögern

„In den vergangenen Tagen drehten sich die Fragen unserer Klienten primär um die akute Liquiditätssicherung, um Anträge für Stundungen beim Finanzamt bzw. der Sozialversicherung sowie um öffentliche Förderungen und Kredithilfen“, schildert die Standesvertreterin. Kommuniziert wird derzeit mit den Kunden bevorzugt über das Telefon oder über Business-Messenger wie beispielsweise Microsoft Teams oder auch Signal.

„Bei einer vor wenigen Monaten durchgeführten Umfrage unter Unternehmensberatungskunden wurden das hohe Vertrauen und der direkte Kontakt besonders gelobt. Nun wird die Berufsgruppe zeigen, dass auch mittels rein elektronischer Kommunikation eine ausgezeichnete Betreuung möglich ist“, ist Mag. Martin Puaschitz, Obmann der Wiener Fachgruppe für Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie überzeugt.

Maßnahmen, um gute Mitarbeiter zu halten

„Wir sind derzeit bevorzugt damit beschäftigt die Fixkosten der Unternehmen zu analysieren, Liquiditätspläne zu erstellen und Strategiepläne zu entwerfen“, erklärt Strohmaier. Eine der Grundweisheiten, um kurzfristig rasch zu flüssigen Mitteln zu kommen, sei beispielsweise die rasche Eintreibung der offenen Forderungen bzw. im Gegenzug die Bezahlung der Verbindlichkeiten möglichst lange hinauszuzögern. Die Analysierung und Senkung der Fixkosten ist zwar ein Gebot der Stunde, es geht aber auch darum, die guten Mitarbeiter im Unternehmen zu halten“, plädiert Strohmaier. Da die Möglichkeit von Kurzarbeit nicht für alle Branchen in Frage kommt, sollten Unternehmen auch alle Maßnahmen zum Abbau von Urlaub und angelaufene Überstunden nutzen.

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