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Coronavirus: Österreichs Kirchen setzen Gottesdienste aus

Gottesdienste werden während des Coronavirus erst einmal ausgesetzt
Gottesdienste werden während des Coronavirus erst einmal ausgesetzt ©Pixabay (Sujet)
Weitere Reaktion auf das Coronavirus: Die Kirchen und Religionsgesellschaften in Österreich setzen ab kommenden Montag öffentliche Gottesdienste und Versammlungen weitestgehend aus.
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Kirchen setzen auf mehr Hygiene

Das ist das Ergebnis nach einem Gespräch der Vertreter der Religionsgemeinschaften mit Kanzler Sebastian Kurz, der für Kultusangelegenheiten zuständigen Ministerin Susanne Raab, Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Innenminister Karl Nehammer.

Kirchen: Taufen und Hochzeiten werden verschoben

Auch sollen kirchliche Familienfeiern wie Taufen und Hochzeiten verschoben werden, wie es in einer Aussendung nach dem Treffen im Bundeskanzleramt hieß. Die vereinbarten Maßnahmen sollen dem Schutz der älteren und besonders gefährdeten Menschen dienen und gelten für die nächsten Wochen.

Die konkrete Umsetzung werden die jeweiligen Kirchen und Religionsgemeinschaften in ihrem Bereich kommunizieren, hieß es.

Katholische Gottesdienste ohne Gläubige

Die Erzdiözese Wien will auch ohne Kirchenbesucher wegen des Coronavirus Gottesdienste abhalten. "Die Priester sind aufgerufen, die Eucharistie weiterhin für die Gemeinde und für die Welt zu feiern", empfahl Kardinal Christoph Schönborn am Donnerstag via "Kathpress". Die Gläubigen sind eingeladen, über Medien, wie Radio, Fernsehen und Online-Stream sich im Gebet zuhause anzuschließen.

Sämtliche aufschiebbare Feiern wie Taufen oder Hochzeiten seien zu verschieben, Begräbnisse sollten nur im kleinsten Rahmen und nur am Grab bzw. außerhalb des Kirchenraumes stattfinden, machte Schönborn außerdem klar. Das Requiem bzw. andere liturgische Feiern im Zuge des Begräbnisses seien auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.

Auch alle weiteren Versammlungen wie Gruppenstunden, Sitzungen, Sakramentenvorbereitungen, Bibelkreise, Gebetsrunden oder Exerzitien seien abzusagen, so Wiens Erzbischof. Zugleich ordnete Schönborn an, dass die Kirchen zum persönlichen Gebet tagsüber offen zu halten sind. Diese Anweisungen seien den Gläubigen verpflichtend am kommenden Sonntag im Gottesdienst, durch Aushang im Schaukasten und über die pfarrlichen Medien mitzuteilen.

Empfehlungen der Erzdiözese Wien

Die Erzdiözese Wien hat neben den verpflichtenden Maßnahmen auch einige Empfehlungen veröffentlicht. So sollen für die Seelsorge in Krisenzeiten Telefondienste in den Pfarren eingerichtet werden. Und es sollen auch alle Möglichkeiten der sozialen Medien ausgeschöpft werden, um mit der Gemeinde in Kontakt zu bleiben. Der Parteienverkehr in Pfarrkanzleien sollte sich nach Möglichkeit auf Telefonate und E-Mail beschränken.

In den Pfarren sollte zudem ein kleiner Krisenstab zur Umsetzung der Anordnungen eingerichtet werden. Hygienemaßnahmen seien unbedingt einzuhalten und Familienfeiern zu verschieben, da sie ein erhöhtes Ansteckungsrisiko darstellten. Der Wiener Generalvikar Nikolaus Krasa betont in seinem Begleitschreiben zur Verordnung, dass es vor allem darum gehe, die Gruppe der alten und kranken Menschen zu schützen, die am meisten gefährdet sind.

(apa/red)

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