Die Coronapandemie werde die Geldsorgen zum Schulanfang zusätzlich verschärfen, warnte Klaus Schwertner, Caritas Generalsekretär der Erzdiözese Wien, am Montag. Von Caritas, Diakonie und Sozialministerium gibt es wieder Hilfsangebote.
Einkommensschwache Familien bereitet Schulstart Sorgen
Die Coronakrise habe die Schwächsten der Gesellschaft am härtesten getroffen. "Und sie vergrößert Ungleichheiten im Bildungssystem und dadurch die Chancen im weiteren Leben", so Schwertner in einer Aussendung. Mit ihrer jährlichen Schulstartaktion will die Caritas die einkommenschwächsten Familien unterstützen und bietet in den "Carla"-Second-Hand-Läden u.a. Schultaschen, Schultüten, Turnsackerl, Federpennale zu günstigen Preisen an. Um noch mehr Familien mit gut erhaltenen, günstigen Schulsachen versorgen zu können, werden noch weitere Spenden gesucht.
Schulanfänger-Startpaket zwischen 100 und 300 Euro
Mit Kosten von 100 bis 300 Euro für ein einfaches Schulanfänger-Startpaket sei der Schulanfang für viele einkommensschwache Haushalte nicht leistbar, hat zuletzt auch Diakonie-Sozialsprecher Martin Schenk in einer Aussendung betont. Die Diakonie bietet deshalb eine Akut- und Soforthilfe für Kinder und Eltern an, die nicht wissen, wie sie den Schulanfang bezahlen sollen. Auch hier werden noch Spenden erbeten.
Kosten über das gesamte Schuljahr
Schwierig ist es für die betroffenen Familien auch abseits des Schulstarts: Über das gesamte Schuljahr fallen laut Diakonie Beiträge wie Kopierkosten, Milchgeld, Projekt- und Wandertage - je nach Schultyp unterschiedlich - von bis zu 855 Euro an. Für mehr Chancengerechtigkeit fordert Schenk Bildungswege, die nicht sozial selektieren. Schulen in sozial benachteiligten Bezirken müssten außerdem per Chancenindex finanziell besonders gut ausgestattet werden, damit sie für alle Einkommensschichten attraktiv bleiben.
Neben den Angeboten mehrerer Sozialeinrichtungen gibt es heuer auch wieder die Schulstartpaket-Aktion von Sozialministerium und Rotem Kreuz: Über diese werden Pakete mit Schulmaterialien, Schultaschen oder Rucksäcke verteilt. Zielgruppe sind die rund 50.000 Schüler aus Familien, in denen Haushalten Mindestsicherung oder Sozialhilfe bezogen wird.
(APA/Red)