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Corona-Maßnahmen: Grippe-Saison praktisch ausgefallen

Die Grippewelle ist 2021 quasi nicht existent.
Die Grippewelle ist 2021 quasi nicht existent. ©APA
Die Coronamaßnahmen ließ die erwartbare Grippewelle dieses Jahr quasi ausfallen. Im Vergleich mit den Vorjahren liegt die Kurve deutlich unter dem Normalstand, in ganz Europa lässt sich das Phänomen feststellen.
Influenza-Entwicklung in Wien
Maßnahmen helfen gegen Grippe

Die Grippe hat in den vergangenen Jahrzehnten in Österreich im Durchschnitt jedes Jahr 100.000e Erkrankungen und Tausende Todesfälle verursacht. Am schlimmsten war in unserem Land die Grippesaison 2016/17 mit 4.400 Influenza assoziierten Todesfällen, 2017/18 waren es 2.900 Grippetote, 2018/19 1.400 und 2019/20 834. Spätestens Anfang Februar war die Grippewelle im Regelfall bereits in vollem Umfang ausgebrochen. Die von der Bundesregierung gesetzten Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus wirken auch gegen die Grippe und andere Erreger, die grippale Infekte verursachen.

"Durch die gesetzten Maßnahmen gegen COVID-19 ist es uns erstmalig gelungen, die Grippewelle in unserem Land bislang beinahe vollständig zu unterbinden. Österreich erspart sich dadurch nicht nur viel Leid, sondern auch hohe Kosten und vor allem hunderte Todesfälle", zeigt sich Gesundheitsminister Rudi Anschober am Freitag erfreut.

Grippewelle flacht in ganz Europa ab

Das Ausbleiben einer Grippewelle zeigt sich in ganz Europa. Seit Ende 2020 wurden insgesamt nur 215 positive Proben des Influenzavirus in Europa detektiert. Im Vergleichszeitraum der vergangenen Saison 2019/2020 konnten mit Anfang Jänner bereits über 48.000 positive Proben an Influenzaviren in Europa nachgewiesen werden.

"Die Zirkulation des Influenzavirus wurde einerseits durch die geltenden Hygienemaßnahmen, andererseits durch die weltweit eingeschränkte Reisetätigkeit massiv zurückgedrängt. Ein zusätzlicher wichtiger Faktor sind die Schulschließungen, denn Kinder gelten bei der regionalen Ausbreitung der Grippewelle als primäre Multiplikatoren. Vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie war es unser erklärtes Ziel, die gleichzeitige Zirkulation des Coronavirus und der Influenza zu verhindern. Dieses haben wir offensichtlich erreicht", so Anschober.

Kostenloses Impfen wirkt

Um bestmöglich gegen die Grippe gerüstet zu sein, wurde die Influenza-Impfung in der heurigen Grippesaison 2020/2021 erstmalig im kostenfreien Kinderimpfprogramm angeboten. Dass das Auftreten von Influenzaviren durch COVID-19-Maßnahmen derartig reduziert wird, war selbst zu Beginn der Influenza-Impfsaison im Oktober noch nicht abschätzbar.

Grippesaison: Keine endgültige Entwarnung

Derzeit ist es noch zu früh, um eine heurige Grippewelle endgültig auszuschließen. Ob und wie stark ausgeprägt es doch noch zu Influenza-Fällen in Österreich kommen wird, werden die nächsten Wochen zeigen. Jedenfalls ist davon auszugehen, dass die Grippewelle aufgrund der geltenden Maßnahmen wesentlich milder ausfallen wird als in den vergangenen Jahren.

(red)

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